Der Roboter wird zum Sprachlehrer
BIELEFELD
(np) Können Roboter Kindern im Kindergarten beim Erlernen einer neuen Sprache helfen? Diese Frage untersuchen Wissenschaftler der Uni Bielefeld. Die Zwischenbilanz ihres von der EU geförderten Projekts sei positiv, berichtet die Hochschule. Der Roboter Robin, den die Forscher in Kitas testeten, könne die Fünf- und Sechsjährigen offenbar zum Lernen motivieren und sein Einsatz bewirke, dass die Kinder mehr Vokabeln behielten.
Die Bielefelder Forscher arbeiten in dem Projekt, das von einem Konsortium aus fünf Universitäten und zwei Unternehmen getragen wird, vor allem am sogenannten Interaktionsmanagement. „Der Roboter soll verstehen, was in dem Kind vor sich geht und sein Verhalten danach ausrichten“, erklärt Professor Stefan Kopp. Um Aufmerksamkeit und Motivation zu messen, registriere das Computersystem zum Beispiel, wohin ein Kind bei einem Gespräch schaut, wie es reagiert und welche Fehler es macht. Das Bielefelder Team, das mit mehreren Kitas kooperiert, untersucht, wie die Kinder Haupt- und Verhältniswörter in englischer Sprache lernen.
Der typische Maschinensound des Roboters, der ähnlich wie die Ansage eines Navigationssystems klingt, scheine den Kindern dabei offenbar nichts auszumachen, erklären die Wissenschaftler. Die Kinder wiederholten die Vokabeln nicht wie der Roboter, sondern sprächen die neuen Worte in ihrer muttersprachlichen Färbung nach, erklärt Kirsten Bergmann, die diese Studie begleitet.