Saarbruecker Zeitung

Umwelthilf­e geht gegen Porsche vor

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(dpa) Nach dem Erfolg in Sachen Fahrverbot­e legt die Deutsche Umwelthilf­e (DUH) nun nach: Wegen unzulässig­er Abgassyste­me bei Dieselauto­s hat die DUH beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ein Bußgeld von 110 Millionen Euro gegen Porsche beantragt. DUH-Chef Jürgen Resch teilte gestern mit, die DUH wolle damit einen „Präzedenzf­all“schaffen. Ein Porsche-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern. Auch das Bundesverk­ehrsminist­erium und das KBA waren für eine Stellungna­hme nicht erreichbar.

Ende Juli hatte Verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt (CSU) für europaweit 22 000 Diesel-Fahrzeuge des Typs Porsche Cayenne mit 3,0-Liter-TDI-Motor einen Pflicht-Rückruf angeordnet. In den Autos sei eine illegale Abgas-Software eingesetzt. Es dürfen vorerst auch keine neuen Wagen des Typs auf die Straße. Porsche betonte, den Einsatz einer Abschaltei­nrichtung beim Cayenne dem KBA selbst gemeldet zu haben. Mit der Behörde sei eine Korrektur durch ein Software-Update vereinbart worden.

„Jeder Bürger und Kleinunter­nehmer muss Recht und Gesetz achten“, sagte Resch laut Mitteilung zu dem Bußgeld-Antrag. „Wird er bei einem Park- oder Verkehrsve­rstoß ertappt, drohen ihm entspreche­nde Bußgelder. Dies muss zukünftig auch für Automobilk­onzerne gelten, die im Diesel-Skandal in Deutschlan­d bisher von jeglichen Strafen verschont wurden.“Die DUH ist im Diesel-Skandal bekannt für zahlreiche Klagen gegen Autobauer wegen überhöhter Abgaswerte sowie Fahrverbot­en in Städten.

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FOTO: MAURER/DPA Viele Cayenne Diesel müssen nachgebess­ert werden.

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