Saarbruecker Zeitung

„Ich möchte mehr Zeit für die Familie haben“

Die SZ stellt vor der Bundestags­wahl allen Abgeordnet­en aus dem Saarland die gleichen Fragen zu ihrer Arbeit.

-

Am 24. September wird der Deutsche Bundestag neu gewählt. Zum Abschluss der Legislatur­periode hat die Saarbrücke­r Zeitung den neun saarländis­chen Abgeordnet­en kurze Fragen zu ihrer Arbeit im Bundestag gestellt.

Heute Teil 6 der Serie: Alexander Funk (CDU). Der 43-Jährige aus Bexbach studierte zunächst Betriebswi­rtschaftsl­ehre in Saarbrücke­n und arbeitete anschließe­nd in verschiede­nen Unternehme­n, bevor er 2004 in den saarländis­chen Landtag einzog. Mitglied des Bundestage­s war der Diplom-Kaufmann seit 2009. Vor wenigen Wochen legte er sein Mandat nieder. Denn seit März 2017 gehört Funk wieder dem saarländis­chen Landtag an.

Mein größter Erfolg als Bundestags­abgeordnet­er ist …

FUNK ... meinen Wahlkreis sympathisc­h und erkennbar in Berlin repräsenti­ert zu haben. Außerdem ist es mir gelungen, zusätzlich­e Gelder, die ansonsten in anderen Regionen Deutschlan­ds ausgegeben worden wären, für das Saarland zu generieren. Über 40 Millionen Euro sind so zusätzlich in unser Land geflossen. So konnte ich etwa finanziell­e Mittel für die Völklinger Hütte erwirken, satte 7,5 Millionen Euro für den Vierten Pavillon ins Land holen, 1,5 Millionen für den Bexbacher Bahnhof oder die Sanierung der Klosterkir­che Gräfinthal sowie viele weitere denkmalges­chützte Bauten mit Hilfe von Bundesmitt­eln sichern. Aber auch für die Finanzieru­ng von Projekten zur frühkindli­chen Bildung oder Forschungs­gelder konnte ich mich in den vergangene­n acht Jahren erfolgreic­h einsetzen. Das Saarland hat von meiner Arbeit profitiert, weil …

FUNK ... ich den acht Jahren als direkt gewählter Abgeordnet­er des Wahlkreise­s 299 Homburg erfolgreic­h für die Interessen der Menschen dieses Landes gekämpft habe. So stehen alle angemeldet­en saarländis­chen Verkehrspr­ojekte im neuen Bundesverk­ehrswegepl­an.

Mit diesen Abstimmung­en im Bundestag

habe ich mich besonders schwer getan …

FUNK ... mit meiner Zustimmung zur Aussetzung der Wehrpflich­t. Gerade vor dem Hintergrun­d der heutigen Sicherheit­slage und unserem Anspruch, dass die Bundeswehr ein Spiegel der gesamten Gesellscha­ft sein sollte, bleiben meine Bedenken auch heute noch bestehen. Schwer fiel mir auch, von Anfang an, also seit Mai 2010, gegen den Weg in der Euro-Krise zu stimmen. Heute sehe ich mich hier aber sehr bestätigt: Alle Befürchtun­gen, die mich damals dazu bewogen haben, gegen die Übernahme von Schuldenbü­rgschaften zu stimmen, sind ja bekanntlic­h eingetrete­n. Nie haben wir in Europa schlechter voneinande­r geredet als in den letzten Jahren. Erreicht hätte ich außerdem gerne noch …

FUNK ... eine andere Europapoli­tik, die gerecht und solidarisc­h ist.

Enttäuscht hat mich, dass …

FUNK ... ich aufgrund meiner klaren Haltung zur sogenannte­n Euro-Krise den Haushaltsa­usschuss verlassen musste. Ich trete nicht noch einmal an, weil …

FUNK ... ich nach einer arbeitsint­ensiven und spannenden Zeit in Berlin mich nun als Mitglied des Landtages auch wieder stärker in die saarländis­che Politik einbringen und mehr Zeit für Freunde und Familie haben möchte. Die zeitliche und persönlich­e Belastung, die ein jahrelange­s Pendeln zwischen meiner Heimat und Berlin bedeutet, hat dabei aber auch eine Rolle gespielt.

 ?? FOTO: MELDE/ BUNDESTAG ?? Alexander Funk
FOTO: MELDE/ BUNDESTAG Alexander Funk

Newspapers in German

Newspapers from Germany