Saarbruecker Zeitung

Es ist zum Verzweifel­n

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Die Finanzlage der Saar-Kommunen ist mittlerwei­le so bedrohlich, dass sie im Land nicht mehr gelöst werden kann. Die Grundsteue­r B erhöhen, Ämter zusammenle­gen, Personal abbauen, die Kontrolle durch die Kommunalau­fsicht verstärken – alles richtig, aber es reicht nicht mehr. Die große Koalition war in den vergangene­n Jahren unfähig, irgendetwa­s an der Situation zu ändern. Ideen für einschneid­ende Reformen gibt es seit Jahren zur Genüge, passiert ist überhaupt nichts, außer einem Kommunalpa­kt, der inzwischen Makulatur ist. Bitter.

Die großen Stellschra­uben, an denen gedreht werden muss, sind gleichwohl nicht in Saarbrücke­n, Gersheim oder Wadern, sondern in Berlin. Nötig wäre es, dass der Bund die finanzschw­achen Kommunen in großem Stil bei den Sozialausg­aben entlastet und bei Investitio­nen unterstütz­t. Eine Teilentsch­uldung müsste her. Man müsste auch endlich offen und ehrlich über gleichwert­ige Lebensverh­ältnisse reden. Der „Aufbau West“mit Soli-Mitteln wäre nach dem „Aufbau Ost“ein lohnendes nationales Ziel gewesen. Stattdesse­n wird der Soli wohl gestrichen. Sollte es nach der Bundestags­wahl zu Steuersenk­ungen mit Einnahmeau­sfällen kommen, werden die Löcher in den Kassen der Kommunen nur noch größer. Es ist zum Verzweifel­n. Armes Saarland.

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