Verivox kritisiert veraltete Technik beim Breitbandausbau
(afp) Deutschland setzt beim Ausbau des schnellen Internets nach Einschätzung des Vergleichsportals Verivox zu sehr auf veraltete Kupferkabel statt auf Glasfaser-Anschlüsse. Zwar hätten derzeit 75 Prozent der Deutschen Zugang zu schnellem Internet, erreicht worden sei der Zuwachs aber hauptsächlich durch das Aufrüsten vorhandener Kabel. Dies sei schnell und günstig, wegen der Begrenzung auf 100 Megabit pro Sekunde aber nur als Übergangstechnologie geeignet, so Verivox.
Die Nutzung der veralteten Technik schöne die Bilanz der Digitalen Agenda, kritisierte das Unternehmen. Im Sommer 2014 hatte das Kabinett seine „Digitale Agenda 2014-2017“beschlossen. Herzstück des Programms ist das Ziel, bis 2018 flächendeckend Breitbandversorgungen von 50 Megabit pro Sekunde anzubieten. Damals lag der Zugang zu schnellem Internet bei 60 Prozent. Verivox zufolge investierte der Bund bislang 3,1 Milliarden Euro in den Breitbandausbau, insgesamt sind in dieser Legislaturperiode vier Milliarden Euro vorgesehen.
Die meisten Gelder, nämlich 827,7 Millionen Euro, wurden von Mecklenburg-Vorpommern abgerufen, danach folgen Sachsen mit knapp 425,4 Millionen Euro und Nordrhein-Westfalen mit 387,5 Millionen Euro. Die wenigsten Gelder rief Berlin mit knapp 500 000 Euro ab, danach folgen die kleinen Länder Bremen, Hamburg und das Saarland. Ausschlaggebend für die beantragten Gelder sind die Größe des Landes und der Bedarf.