Mor schon weg, Dembélé noch nicht
Bei Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund deutet sich Bewegung im Aufgebot an.
DORTMUND (dpa) Auf die Schlagzeilen des Tages reagierte Ousmane Dembélé mit einem vieldeutigen Lächeln. Ungeachtet der Spekulationen über einen Wechsel zum FC Barcelona posierte das Dortmunder Fußball-Juwel gestern im Kreis seiner Kollegen für das Mannschaftsfoto. Nur wenige kamen jedoch auf die Idee, die Aufnahme als Indiz für den Verbleib des 20 Jahre alte Franzosen beim Revierclub zu werten. Mehr und mehr verdichten sich die Hinweise, dass der zweitteuerste Transfer der Fußball-Historie nur noch eine Frage der Zeit ist. Der Verweis des in Barcelona erscheinenden Sportblatts „Mundo Deportivo“auf ein angebliches Treffen einer dreiköpfigen Barça-Delegation unter mit den BVB-Bossen am Dienstag in Düsseldorf schürte die Gerüchte. Dembélé soll auf der Wunschliste der Katalanen ganz oben stehen.
Dennoch hält sich die Bereitschaft in Grenzen, auf die üppige Forderung der Dortmunder in Höhe von mutmaßlich 150 Millionen Euro einzugehen – trotz der Rekordeinnahmen aus dem Verkauf von Neymar an Paris St. Germain. Schließlich hatte Barça-Präsident Josep Maria Bartomeu noch am Montag während eines Fantreffens versprochen, bei der Re-Investition der 222-Millionen-Euro-Einnahme „mit Bedacht“vorzugehen.
Das offensive Vorgehen der Dortmunder beim Transferpoker macht Sinn. Wie die französischen Zeitungen „L‘Équipe“und „Le Figaro“berichteten, müssten sie offenbar einen beachtlichen Prozentsatz der möglichen dreistelligen Millionen-Einnahme für Dembélé an dessen vorherigen Verein Stade Rennes abgeben. Bei einem Transfervolumen von etwa 120 Millionen Euro beliefe sich diese Summe auf bis zu 30 Millionen. Dembélé war im Vorjahr für rund 15 Millionen Euro aus Rennes zum BVB gewechselt.
Ein anderer Profi tauchte gestern zum Fototermin schon gar nicht mehr auf: Emre Mor. Der 20-jährige Offensivspieler hatte zwar am Morgen noch beim Pokalsieger trainiert, wurde aber von der Borussia später offiziell freigestellt. Laut Medienberichten wechselt Mor zu Inter Mailand. Demnach strebt der italienische Erstligist ein Leihmodell an, das einen verpflichtenden Kauf nach zwei Jahren vorsieht. Als jährliche Leihgebühr sind zwei Millionen Euro im Gespräch. Die Kaufsumme soll bei 15 Millionen Euro liegen. Mor war erst im vergangenen Sommer für rund zehn Millionen Euro Ablöse vom FC Nordsjaelland aus Dänemark gekommen.