Neue Saar-Terroiristen
Dr. Siemens hat in Serrig einen hervorragenden Nachfolger gefunden: Das Weingut Würtzberg von Familie Heimes
Alles begann 1898. Damals wurde im heutigen Weinberg Würtzberg in Serrig hoch über der Saar der erste Weinstock gepflanzt. Lange führte die Familie von Schorlemer das ab 1900 erweiterte Gut, dann folgten Bert Simon und Dr. Jochen Siemens. Letzterer, ein gelernter Journalist (Ex-Chefredakteur der Frankfurter Rundschau) und Quereinsteiger führte den Betrieb zusammen mit seinem erfahrenen Kellermeister Franz Lenz in rund zehn Jahren in die Spitze der Region. Im Sommer verkaufte Siemens das Top-Weingut an die Weinbau-Familie Heimes aus Saarburg.
Die neuen Besitzer, Dorothee Heimes und Ludger Neuwinger-Heimes und ihre Kinder Annalena, Mats und Felix, mussten aus juristischen Gründen den Namen des Gutes wechseln und entschieden sich für den traditionellen Namen „Würtzberg“. Gutsverwalter ist der in der Weinszene bekannte Günter Thies. Geblieben ist Kellermeister Franz Lenz, zusammen mit dem jungen Önologen Felix Heimes kümmert er sich um die Weine. Beim Besuch im jetzigen Weingut Würtzberg konnten wir zusammen mit Christian Löw von Löw-Weine Göttelborn, dem Hauptimporteur für das Saarland, die feinen Tröpfchen aus 2016 probieren, dem ersten Jahrgang unter den neuen Eigentümern. Und sind sehr angetan von den Ergebnissen. Burgunder und Rieslinge, die unter Jochen Siemens aufblühten, präsentieren sich weiter von ihrer besten Seite, einige neue, spannende Weine sind hinzu gekommen. Löw, der hier seine Lehre als Winzer absolvierte und den Betrieb seit Jahren
Die neuen Besitzer: Dorothee und Felix Heimes. Ideale Bedingungen: Der geräumige Weinkeller tief unter der Erde bietet viel Platz für Tanks und Holzfässer. erfolgreich begleitete, freut sich, dass sowohl die sehr gute Arbeit fortgesetzt wie auch eine behutsame Weiterentwicklung vorangetrieben wird. Genau das wurde bei der Verkostung des Jahrgans 2016 deutlich. Familie Heimes wartet mit einer großartigen Kollektion auf, vom frischen „Guts-Riesling“Scivaro für 9,95 Euro über die feinen KabinettWeine Terra Saar und Alte Kupp bis zu zwei neuen Terroirweinen für je 13,50 Euro. Mit denen gelang ein großer Wurf: Der Riesling Blauschiefer vom Herrenberg ist ein klassischer SteillagenRiesling, klar, saftig und mineralisch, der Riesling Rotschiefer vom namensgebenden Würtzberg punktet mit delikaten Fruchtaromen (Mango, Maracuja). Zwei völlig unterschiedliche Rieslinge von direkt benachbarten Weinbergen, das Terroir macht’s. Auch die Rosés und Burgunder überzeugten uns, vom köstlich-fruchtigen Auxerrois, dem gehaltvollen Pinot Blanc und dem hochwertigen Pinot Blanc „R“über den feinfruchtigen Blanc de Noir (aus Spätburgunder) und den saftigen Rosé bis zum eleganten Pinot Noir (Spätburgunder).
>> LöwWeine Göttelborn, Tel. (0 68 25) 9 54 14 06; www.loewweine.de
>> Tel. (0 68 34) 92 25 33
6 . Lagerweinprobe Zur Spätsommer-Verkostung lädt Löw-Weine Göttelborn am Samstag, 19. August, von 13 bis 18.30 Uhr ins ehemalige Maschinenhaus direkt neben dem Weißen Förderturm auf dem Gelände der ehemaligen Grube Göttelborn ein (Navigationshilfe: „Schacht IV Göttelborn“). Parken kann man direkt am Förderturm. Zum Probierern gibt es eine große Auswahl von Weinen für die kommende Herbst- und Winterzeit. Dazu werden weiße und rote Würste gegrillt und ein Zelt mit Tischen und Bänken aufgebaut. Im Lager ist es kühl, ein Pullover oder eine Jacke sind zu empfehlen.