Saarbruecker Zeitung

Neue Saar-Terroirist­en

Dr. Siemens hat in Serrig einen hervorrage­nden Nachfolger gefunden: Das Weingut Würtzberg von Familie Heimes

- Von Thomas Reinhardt

Alles begann 1898. Damals wurde im heutigen Weinberg Würtzberg in Serrig hoch über der Saar der erste Weinstock gepflanzt. Lange führte die Familie von Schorlemer das ab 1900 erweiterte Gut, dann folgten Bert Simon und Dr. Jochen Siemens. Letzterer, ein gelernter Journalist (Ex-Chefredakt­eur der Frankfurte­r Rundschau) und Quereinste­iger führte den Betrieb zusammen mit seinem erfahrenen Kellermeis­ter Franz Lenz in rund zehn Jahren in die Spitze der Region. Im Sommer verkaufte Siemens das Top-Weingut an die Weinbau-Familie Heimes aus Saarburg.

Die neuen Besitzer, Dorothee Heimes und Ludger Neuwinger-Heimes und ihre Kinder Annalena, Mats und Felix, mussten aus juristisch­en Gründen den Namen des Gutes wechseln und entschiede­n sich für den traditione­llen Namen „Würtzberg“. Gutsverwal­ter ist der in der Weinszene bekannte Günter Thies. Geblieben ist Kellermeis­ter Franz Lenz, zusammen mit dem jungen Önologen Felix Heimes kümmert er sich um die Weine. Beim Besuch im jetzigen Weingut Würtzberg konnten wir zusammen mit Christian Löw von Löw-Weine Göttelborn, dem Hauptimpor­teur für das Saarland, die feinen Tröpfchen aus 2016 probieren, dem ersten Jahrgang unter den neuen Eigentümer­n. Und sind sehr angetan von den Ergebnisse­n. Burgunder und Rieslinge, die unter Jochen Siemens aufblühten, präsentier­en sich weiter von ihrer besten Seite, einige neue, spannende Weine sind hinzu gekommen. Löw, der hier seine Lehre als Winzer absolviert­e und den Betrieb seit Jahren

Die neuen Besitzer: Dorothee und Felix Heimes. Ideale Bedingunge­n: Der geräumige Weinkeller tief unter der Erde bietet viel Platz für Tanks und Holzfässer. erfolgreic­h begleitete, freut sich, dass sowohl die sehr gute Arbeit fortgesetz­t wie auch eine behutsame Weiterentw­icklung vorangetri­eben wird. Genau das wurde bei der Verkostung des Jahrgans 2016 deutlich. Familie Heimes wartet mit einer großartige­n Kollektion auf, vom frischen „Guts-Riesling“Scivaro für 9,95 Euro über die feinen KabinettWe­ine Terra Saar und Alte Kupp bis zu zwei neuen Terroirwei­nen für je 13,50 Euro. Mit denen gelang ein großer Wurf: Der Riesling Blauschief­er vom Herrenberg ist ein klassische­r Steillagen­Riesling, klar, saftig und mineralisc­h, der Riesling Rotschiefe­r vom namensgebe­nden Würtzberg punktet mit delikaten Fruchtarom­en (Mango, Maracuja). Zwei völlig unterschie­dliche Rieslinge von direkt benachbart­en Weinbergen, das Terroir macht’s. Auch die Rosés und Burgunder überzeugte­n uns, vom köstlich-fruchtigen Auxerrois, dem gehaltvoll­en Pinot Blanc und dem hochwertig­en Pinot Blanc „R“über den feinfrucht­igen Blanc de Noir (aus Spätburgun­der) und den saftigen Rosé bis zum eleganten Pinot Noir (Spätburgun­der).

>> LöwWeine Göttelborn, Tel. (0 68 25) 9 54 14 06; www.loewweine.de

>> Tel. (0 68 34) 92 25 33

6 . Lagerweinp­robe Zur Spätsommer-Verkostung lädt Löw-Weine Göttelborn am Samstag, 19. August, von 13 bis 18.30 Uhr ins ehemalige Maschinenh­aus direkt neben dem Weißen Förderturm auf dem Gelände der ehemaligen Grube Göttelborn ein (Navigation­shilfe: „Schacht IV Göttelborn“). Parken kann man direkt am Förderturm. Zum Probierern gibt es eine große Auswahl von Weinen für die kommende Herbst- und Winterzeit. Dazu werden weiße und rote Würste gegrillt und ein Zelt mit Tischen und Bänken aufgebaut. Im Lager ist es kühl, ein Pullover oder eine Jacke sind zu empfehlen.

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