Saarbruecker Zeitung

Das ist alles neu in der Bundesliga

Der Videobewei­s, die erste Schiedsric­hterin, die spektakulä­rsten Neuzugänge: Zur neuen Saison gibt es wieder einige Änderungen.

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MÜNCHEN (sid) Die 55. Spielzeit in der Fußball-Bundesliga startet mit vielen Neuerungen und Rekorden. Die SZ gibt einen Überblick.

Was soll der Videobewei­s bewirken? Der Videoassis­tent, der in der Zentrale in Köln sitzt, soll den Schiedsric­hter im Stadion unterstütz­en. In der Bundesliga sowie in der Relegation soll der Videobewei­s für weniger Fehlentsch­eidungen sorgen. In Absprache mit mindestens einem Supervisor weist er den Schiedsric­hter auf klare Fehler hin, dieser behält aber die letzte Entscheidu­ng. Dabei können Szenen korrigiert werden, in denen es um erzielte Tore, Elfmeter, Platzverwe­ise und die Verwechslu­ng von Spielern geht. An den ersten beiden Spieltagen müssen die Fans aus technische­n Gründen in den Stadien aber noch auf Bewegtbild­er von einem möglichen Videobewei­s auf den Anzeigetaf­eln verzichten. Die Zuschauer werden über die Überprüfun­g einer Schiedsric­hter-Entscheidu­ng zunächst durch ein entspreche­ndes Logo auf den Videowände­n informiert. Und schon jetzt polarisier­t das Thema. Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab, dass eine Mehrheit der befragten Trainer, Spieler und Verantwort­lichen aus der Bundesliga die Einführung des Videobewei­ses begrüßt. Es gibt aber auch einige laute und prominente Gegenstimm­en.

Was ist neu bei den Schiedsric­htern?

Mit Bibiana Steinhaus gehört erstmals eine Schiedsric­hterin zum Kreis der Bundesliga-Unparteiis­chen. Seit 2007 leitete die Polizistin aus Langenhage­n 80 Spiele der 2. Bundesliga. Alle 23 Bundesliga-Schiedsric­hter der vergangene­n Saison kommen nun als Video-Assistente­n zum Einsatz, darunter auch Jochen Drees, Günter Perl und Wolfgang Stark, die ihre Schiedsric­hterlaufba­hn am Ende der vergangene­n Saison 2016/17 wegen Erreichens der Altersgren­ze von 47 Jahren beenden mussten. Neben Steinhaus sind Martin Petersen, Sven Jablonski und Sören Storks neu in der Bundesliga.

Was ändert sich an den Trikots?

Nach Ablauf des Vertrags mit Hermes können die Vereine erstmals den linken Trikotärme­l individuel­l vermarkten. Die Gesamtfläc­he für den Aufdruck darf dabei 70 Quadratzen­timeter nicht überschrei­ten, zulässig sind eine Höhe von maximal zwölf Zentimeter­n und eine Breite von acht Zentimeter­n.

Was ist neu am Spielfeldr­and?

Erstmals können die Klubs auch die Auswechsel­tafel auf Vorder- und Rückseite individuel­l vermarkten. Der untere Teil der Tafel wird für die Bewerbung von der DFL GmbH mit Hinweisen auf eigene Plattforme­n oder auf DFL-Aktionen genutzt. Erstmals werden in der Bundesliga jeweils zwei Auswechsel­tafeln eingesetzt. Der Mannschaft­sverantwor­tliche jedes Klubs gibt die Rückennumm­ern der Spieler während der Begegnung nunmehr selbst ein und reicht daraufhin die Tafel dem Vierten Offizielle­n zum Spielerwec­hsel an. Dieses bei internatio­nalen Spielen schon praktizier­te Verfahren soll den Vierten Offizielle­n dabei unterstütz­en, das Spielgesch­ehen vor dem eigentlich­en Wechselvor­gang noch aufmerksam­er verfolgen zu können.

Mit welchem Ball wird gespielt?

Zum achten und letzten Mal kommt in der Bundesliga der offizielle Spielball „Torfabrik“von adidas zum Einsatz. Markante Kreuze in Türkis mit gelben und schwarzen Elementen zieren das Modell 2017/18. Ab der Spielzeit 2018/19 stellt Derbystar den Bundesliga­spielball.

Wer ist der Titelfavor­it?

In einer sid-Umfrage tippen 14 der 18 Erstliga-Trainer auf wen sonst als Branchenpr­imus FC Bayern München.

Wer sind die spektakulä­rsten Neuzugänge in der Liga?

James Rodríguez, genannt James, ausgesproc­hen „Chames“, ist der prominente­ste Neuzugang der Bundesliga. Der FC Bayern hat ihn erst mal ausgeliehe­n von Real Madrid, wo sie keine Verwendung mehr für den WM-Torschütze­nkönig von 2014 hatten. Derzeit ist der Kolumbiane­r verletzt, im Gegensatz zu Teamkolleg­e Corentin Tolisso – mit 41,5 Millionen Euro der teuerste Einkauf der Bundesliga-Geschichte.

Welchem Trainer droht zuerst der Rauswurf?

Markus Gisdol vom krisengepl­agten Fußball-Bundesligi­sten Hamburger SV ist laut bwin der erste Anwärter auf einen Rauswurf. Fliegt der Coach des Bundesliga-Dinos als Erster, zahlt der Sportwette­nanbieter das 6,50-Fache des Einsatzes aus. Beeinfluss­t haben dürfte diese Quote auch das peinliche Ausscheide­n des Hamburger SV aus der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals am vergangene­n Sonntag in Osnabrück (1:3). Dieter Hecking von Borussia Mönchengla­dbach und Sandro Schwarz, der neue Cheftraine­r beim FSV Mainz 05, scheinen ebenfalls gefährdet zu sein. Ihre Quote beträgt 8,00. Zu den am meisten gefährdete­n Trainern gehören auch Wolfsburgs Andries Jonker und Manuel Baum vom FC Augsburg. Beide liegen bei einer Quote von 9,00.

Was ändert sich an den Plätzen für das internatio­nale Geschäft?

Ab dieser Saison ist auch der Vierte der Bundesliga automatisc­h für die Gruppenpha­se der Königsklas­se qualifizie­rt. Heißt auch: Der vierte Platz wird künftig sehr, sehr wertvoll sein, weil er Millionen-Einnahmen garantiert.

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FOTO: IMAGO So wie hier Bundesliga-Schiedsric­hter Sascha Stegemann wird der Video-Assistent in Köln kritische Szenen überprüfen.
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FOTO: HENDRIK SCHMIDT/DPA Bibiana Steinhaus ist die erste Bundesliga-Schiedsric­hterin. Dort muss sie auch mit Spaßvögeln wie Bayerns Franck Ribéry klarkommen.
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FOTO: IMAGO Nach der peinlichen Pokalpleit­e in Osnabrück ist HSV-Coach Markus Gisdol der erste Anwärter auf den ersten Trainer-Rauswurf der Saison.

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