Pinaults Punktsieg: Ando baut im Herzen von Paris
(cis) Mit einem späten Punktsieg für François Pinault (80) gegen Bernard Arnault (68) ist in Paris vor Jahresfrist bekanntlich der jahrelange Konkurrenzkampf zwischen den beiden großen Kunstsammlern Frankreichs zuendegegangen. Beide hatten dort lange nach einem repräsentativen Domizil für ihre Sammlungen gesucht, ehe Arnault 2014 zuerst fündig wurde und sich für seine Foundation Louis Vuitton im Bois de Boulogne von Frank Gehry einen formidablen Museumsbau errichten ließ. 2016 zog Pinault nach, dafür im Herzen von umgestalten. Wie nun bekannt wurde, plant Ando in den Rundbau einen zylinderförmigen Baukörper aus Beton sowie einen gläsernen Dom einzulassen, die 7700 Quadratmeter Nutzungsfläche bieten sollen. Die von Milliardär Pinault getragenen Umbaukosten werden auf 108 Millionen Paris. Nahe des „Forum des Halles“sicherte er sich die alte Handelsbörse. Den denkmalgeschützten Kuppelbau aus dem frühen 19. Jhr. wird der japanische Architekt Tadao Ando, einer der weltweit interessanten Baumeister, bis Anfang 2019 in ein Kunstmuseum ganz nach Pinaults Gusto Euro taxiert. Teile seiner gut 3000 Werke umfassenden Kollektion moderner Kunst sind seit 2006 in dem ihm gehörenden, auch von Ando umgebauten Palazzo Grassi in Venedig untergebracht. Für Pinault aber gehörte sein Kunstschatz nach Paris. Die Details richtet nun Ando.