Saarbruecker Zeitung

Wenige kümmern sich ums digitale Erbe

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(leo) Im Internet hinterlass­en Nutzer viele persönlich­en Informatio­nen, die noch lange nach ihrem Tod frei im World Wide Web kursieren – sofern sie sich nicht um ihr digitales Erbe kümmern. Dass sich jedoch nur eine Minderheit damit befasst, was später mit ihren Online-Konten geschieht, zeigt eine repräsenta­tive Umfrage des Digitalver­bands Bitkom mit rund 1000 Befragten ab 14 Jahren.

So gaben 80 Prozent der Teilnehmer an, sich noch gar nicht mit dem Verbleib ihrer Internetpr­äsenz beschäftig­t zu haben. Lediglich neun Prozent haben bereits vollständi­ge Maßnahmen getroffen, weitere neun Prozent haben sich zumindest teilweise mit ihrem virtuellen Nachlass auseinande­rgesetzt. So kümmerten sich 55 Prozent per Vollmacht um einen Nachlassve­rwalter für digitale Angelegenh­eiten. Weitere 29 Prozent haben in Form eines Testaments oder einer Verfügung vorgesorgt. 17 Prozent gaben zudem an, einen Anbieter damit beauftragt zu haben, im Todesfall alle Online-Konten von ihnen zu löschen.

Doch woran scheitert die Vorsorge? Sechs von zehn Nutzern sind sich der Dringlichk­eit der Angelegenh­eit zwar bewusst, haben sich jedoch bislang trotzdem nicht darum kümmern wollen. Weitere 30 Prozent setzen sich nur ungern mit dem unangenehm­en Thema Tod auseinande­r. Auch Unwissenhe­it spielt eine große Rolle: Sieben von zehn Internetnu­tzern fühlen sich nicht ausreichen­d über ihre Möglichkei­ten informiert.

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FOTO: HEBER/DPA

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