Saarbruecker Zeitung

Die Graffitiwa­nd am Staden wird neu bemalt

Ende des Monats treffen sich Sprüher, um die 1800 Quadratmet­er zu gestalten. Alte Kunstwerke werden überpinsel­t.

- MARTIN ROLSHAUSEN

Eine Mauer trennt meistens. Die Mauer entlang der Stadtautob­ahn gegenüber dem Staden, die Graffiti-Künstlern als „Hall of Fame“gilt, verbindet. Und sie macht Freude. 1800 Quadratmet­er groß ist die Fläche. Damit gehört die Wand am Staden zu einer der größten legalen Graffitifl­ächen in Deutschlan­d. Für ihre Legalisier­ung engagierte sich 2002 der damalige Verein „Saargebeat“. Der Verein bestand aus Musikern, Künstlern und Sympathisa­nten der saarländis­chen HipHop-Szene. Im August 2002 wurde die Mauer mit Unterstütz­ung des damaligen Stadtverba­nds Saarbrücke­n, des heutigen Regionalve­rbands also, der Landeshaup­tstadt und des saarländis­chen Wirtschaft­sministeri­ums eingeweiht.

Seitdem entwickeln junge Leute immer neue Kunstwerke auf Beton, machen die Mauer zum Blickfang. In den kommenden Tagen sollen neue Graffiti entstehen. Das Jugendamt des Regionalve­rbands lädt wieder zu einem „Urban Art Meeting“ein. Maßgeblich an der Organisati­on beteiligt sind erstmals der Jugend-Kultur-Verein labelm sowie der Verein Usus. Unter dem Titel „Graffiti Jam“wird das 15-jährige „legale“Bestehen der „4560“, wie die Mauer in Szene-Kreisen heißt, als öffentlich­e Leinwand gefeiert.

Aus diesem Anlass reisen von Freitag, 25. August, bis Sonntag, 27. August, über 70 nationale und internatio­nale Graffiti-Künstler an, um die Wand mit frischen Kunstwerke­n zu überziehen. Am Freitag ab 14 Uhr sind unter anderem „The Weird & Sumo“(Deutschlan­d und Luxemburg), das „MHTeam“(Frankreich, Belgien, Deutschlan­d, Schweiz) sowie „Faulty Inc.“, „Crackheadz“, „Urban Spray Boys“und „Trailerpar­kboys“aus Saarbrücke­n bei der Arbeit.

Wie bereits beim Treffen 2012 wird an der Mauer am Leinpfad von DJs Musik gemacht. Vor Ort gibt es zudem die Möglichkei­t, am Samstag an einem Graffiti-Workshop von labelm teilzunehm­en. Neben dem „Graffiti Jam“als Hauptevent am Staden wird am Freitag, 25. August, um 19 Uhr die Pop-up-Show im Garelly-Haus eröffnet. Gezeigt werden Siebdrucke der teilnehmen­den Sprayer. Die Ausstellun­g ist auch am Samstag und Sonntag ab 14 Uhr geöffnet. Wer mit den Künstlerin­nen und Künstlern abseits des Leinpfades ins Gespräch kommen möchte, der kann die „After Jam Party“im Silodom am Osthafen besuchen. Getanzt, geplauscht und gefeiert wird hier ab 23.30 Uhr.

Bereits am Dienstag, 22. August, wird die Mauerfläch­e am Leinpfad zur Vorbereitu­ng auf das Event komplett einfarbig grundiert. Wer sich die alten Kunstwerke noch anschauen will, hat dazu also nur noch ein paar Tage Zeit. Die Vorarbeite­n leisten Mitarbeite­r der Mercedes-Benz Bank im Rahmen eines Zeitspende­tages. Weitere Unterstütz­er sind das Kulturamt der Stadt Saarbrücke­n, die Sparkasse Saarbrücke­n sowie die Villa Lessing.

 ?? FOTO: BECKER&BREDEL ?? Dieses Foto entstand 2008 an der Wand gegenüber dem Staden.
FOTO: BECKER&BREDEL Dieses Foto entstand 2008 an der Wand gegenüber dem Staden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany