Saarbruecker Zeitung

Ist das Ratlosigke­it oder Schwäche?

Umweltgift­e/Saar, Warndt I

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Die Haltung des saarländis­chen Umweltmini­steriums zu den extrem hohen Werten an Flammschut­zmitteln in der Saar und im Warndt sowie den Messmethod­en des Bundesumwe­ltamtes ist mehr als bedenklich. Ebenso ist die Behauptung, es handele sich um Altlasten, nicht hilfreich, denn diese erschrecke­nd hohen Werte finden sich selbst in jungen Fichtenspi­tzen im Warndt wieder. Von diesen Giftstoffe­n geht bei der festgestel­lten Konzentrat­ion eine eindeutige Gefahr für Mensch und Umwelt aus, sonst gäbe es seit 2004 keine EU-weiten Verbote bestimmter Flammschut­zmittel. Ich erwarte von der saarländis­chen Umweltbehö­rde, dass sie ihrem Auftrag, zum Wohle der Bevölkerun­g zu handeln, nachkommt, über Schadstoff­e und deren Konzentrat­ionen informiert, erforscht, wer die Verursache­r sind und entspreche­nd handelt. Es hilft wenig, alles in Frage zu stellen, die Chemieplat­tform Carling als Verursache­r auszuklamm­ern und auf die Vergangenh­eit und die Tatsache zu verweisen, dass solche Gifte überall zu finden seien. Da vermutet man einfach nur Ratlosigke­it oder Schwäche. Müssen wir als Bürger denn immer selbst neue Fakten zu Schadstoff­belastunge­n aufdecken und beweisen, dass, wie in diesem neuerliche­n Fall, nicht nur Jungrehe und frische Fichtenspi­tzen, sondern auch eventuell wir als Menschen belastet sind? Der Ursache der verschiede­nen Schadstoff­belastunge­n im Warndt ging bisher nicht wirklich jemand auf den Grund. Was muss eigentlich passieren, damit sich dies ändert? Bettina Becker, Großrossel­n

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