Saarbruecker Zeitung

Gabriel wirft Merkel Wortbruch vor

Kanzlerin verspricht, keine Sozialleis­tungen zu kürzen, um Lücken bei der Bundeswehr zu stopfen. Der Vizekanzle­r glaubt ihr kein Wort.

- FOTO: DPA

(dpa) Außenminis­ter Sigmar Gabriel (SPD) hält das Verspreche­n von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) für unglaubwür­dig, keine Sozialleis­tungen für die geplante Erhöhung des Rüstungset­ats kürzen zu wollen. „Woher soll das Geld denn kommen? CDU und CSU und auch Frau Merkel weigern sich zu sagen, woher das Geld kommen soll“, sagte er in einem dpa-Interview. Er warf Merkel vor, nach Wahlen schon mehrfach ihr Wort gebrochen zu haben. Er nannte die Maut, die Wehrpflich­t und die Akw-Laufzeiten. „Wenn ich mehrfach die Erfahrung mache, dass jemand nach der Wahl das Gegenteil von dem tut, was er vor der Wahl markig versproche­n hat, sind alle Beteuerung­en, die gewollte Erhöhung des Rüstungset­ats nicht durch Kürzungen im Sozialetat zu finanziere­n, nicht glaubwürdi­g.“

CDU-Präsidiums­mitglied Jens Spahn hatte eine Kürzung der Sozialausg­aben zugunsten des Rüstungset­ats ins Spiel gebracht. Merkel hatte aber in der vergangene­n Woche erklärt, dass es dazu nicht kommen werde. Sie sagte sogar eine Erhöhung der Sozial- und Forschungs­ausgaben zu.

Die CDU hat sich in ihrem Wahlprogra­mm zu dem Nato-Ziel von 2014 bekannt, die Verteidigu­ngsausgabe­n bis 2024 „schrittwei­se in Richtung zwei Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s“zu erhöhen. Sie hat sich aber noch nicht darauf festgelegt, wie viel genau sie für das Militär ausgeben will.

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Die Stimmung ist bei Sigmar Gabriel und Angela Merkel im Keller.

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