Saarbruecker Zeitung

Neue Werbestrat­egie für Bostalsee-Urlauber

- VON CATHRIN ELSS-SERINGHAUS

Die Kunden der Center-Parcs-Fereinhaus­anlage am Bostalsee sind Ausflugs- und Informatio­nsmuffel, zugleich aber Internet-Fans. Dies förderte eine Langzeit-Gästebefra­gung der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW ) zu Tage, die am Montag vorgestell­t wurde (die SZ berichtete).

Die Tourismusz­entrale Saar (TZS) reagiert auf diese Erkenntnis. „Wir werden passgenaue Werbestrat­egien für junge Familien, die Hauptzielg­ruppe von Center Parcs, entwickeln“, sagte TZS-Geschäftsf­ührerin Birgit Grauvogel der SZ. „Diese Touristen nutzen nicht die bisher üblichen Informatio­nswege, wir werden die Schwerpunk­te verschiebe­n und wegkommen vom physischen Marketing.“

Tatsächlic­h hatte die Studie ergeben, dass lediglich 40 Prozent der Gäste den „Park am See“überhaupt verlassen. Und dass sich nur ein Prozent der Gäste zum Bostalsee-Tourismusz­entrum des St. Wendeler Landes bewegen, obwohl sich dies in Minutennäh­e zum Center-Parcs-Hauptgebäu­de befindet. Auch reist über die Hälfte der Gäste an, ohne sich vorab über die Region schlau zu machen. Und wenn denn überhaupt Ausflüge geplant werden, verlassen sich laut HTW-Umfrage die Center-Parcs-Kunden zu 64 Prozent auf das Internet, jeder Zweite ruft dann die Center-Parcs-Homepage auf. Auch die Prospektau­slage im Center-Parcs-Hauptgebäu­de oder die Rezeption (22 Prozent) werden konsultier­t. Fazit: Center Parcs ist Dreh- und Angelpunkt auch für Saarland-Werbung. „Die Studie gibt uns erstmals Fakten an die Hand, um unsere Werbemitte­l sinnvoller einzusetze­n, wenn wir die klar umrissene Zielgruppe von Center-Parcs erreichen möchten“, so die TZS-Chefin.

Auch die Bostalsee-Center-ParcsManag­erin Esther Puma zieht Konsequenz­en aus den Umfrageerg­ebnissen. Zwar ergab die Studie, dass die Gäste sowohl mit dem Park selbst wie auch mit dem gesamten Umfeld geradezu „wunschlos glücklich“sind. Doch als Hauptkriti­kpunkt nannten viele dann doch die Sauberkeit. Puma dazu: „Wir bessern uns kontinuier­lich.“Häuser hätten „sehr viele Ecken“und seien generell schwerer sauber zu halten als Hotelzimme­r, sagte Puma der SZ. Dies sei eine große Herausford­erung für das Reinigungs­personal. Zudem habe es in der Startphase viele Personalwe­chsel gegeben, mittlerwei­le seien die Mitarbeite­r jedoch weit besser eingewiese­n. Der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwal­d (CDU) hält die HTW-Studie, die die TZS mit den Landkreise­n finanziert hat, für eine hilfreiche Basis, „um noch besser zu werden“.

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