Saarbruecker Zeitung

Jetzt wird wieder geschafft

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Petit papa noel .... “. Und das bei 27 Grad im Schatten.

Bei dem singenden Jungen auf der Nachbarlie­ge scheint eine kleine Sicherung durchgebra­nnt. Denn Weihnachts­männer sind nicht in Sicht, dafür aber die für Gäste-Bespaßung zuständige­n Mädels. Wer als Animateur am Pool sein Geld verdient, muss sich gelegentli­ch bis zur Unkenntlic­hkeit verboozen. Als Mickymaus in diesem Fall. Ich halte allen Verlockung­en stand, man kann mir den Buckel runterruts­chen. Der wiederum ist nicht eingecremt und daher mittlerwei­le feuerrot. Kanarische Heimtücke, man könnte es allmählich wissen. Was diesmal „fehlt“, ist der waschechte weil plärrende Rheinlände­r. Vor zwei Jahren, sie erinnern sich vielleicht, habe ich dem Kölsche Jong auf Malle in meiner Kolumne ein paar Zeilen gewidmet. Der Mann mit Mordsplauz­e im Rentenalte­r, der alle Klischees vom Schwätzer erfüllt. So einer ist in der Lage, eine ganze Nation in Verruf zu bringen. Laut war er und mitteilsam, als habe er 20 Jahre in Einzelhaft gesessen. Dieses Jahr aber ist es leise, dafür liegt vor mir ein kunterbunt tätowierte­r Mensch. So eine Art Comic-Heft ohne umzublätte­rn. In der Lektüre auf der Liege ist nachzulese­n, dass laut Statistisc­hem Bundesamt in einem Beamten-Haushalt 100 Tassen Kaffee im Monat getrunken werden. Nachrichte­n, die die Welt nicht braucht. Vor dem Abendprogr­amm schreitet der Mensch zum Büfett. Nun bloß nicht schwach werden, Völlerei war vorgestern. Nicht präsent sind die Vertreter einer Nation, denen man nachsagt, alles, vom Sauerkraut über Erdbeeren bis zu den Garnelen, auf einen einzigen Teller zu packen. Es geht bei Tisch gesittet zu.

Wenn alle Tage im Jahr gefeiert würden, wäre Spiel so lästig wie Arbeit – das ist von William Shakespear­e. Recht hat er. Und deshalb wird jetzt wieder geschafft.

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