Saarbruecker Zeitung

Eine besondere Sommerpart­y gab es jetzt in St. Arnual

Kontaktfre­udige Bewohner des Viertels am Schenkelbe­rg brachten Menschen miteinande­r ins Gespräch, die sich sonst nur auf der Straße begegnen.

- VON ANDREAS LANG

Ohne Tamtam, dafür umso familiärer feierten am Samstag die Bewohner des St. Arnualer Quartiers am Schenkelbe­rg ihr Nachbarsch­aftsfest auf dem Gelände der ehemaligen Rot-Kreuz-Klinik. Dort ist ja inzwischen das Landesamt für zentrale Dienste. Stefan Seel, Organisato­r des Treffens, berichtete, wie es dazu kam. Anonym in einer Straße zu wohnen ist nicht sein Ding. „Nachbarn, die Hunde haben, kennen sich. Paare, die Kinder haben, auch.“Schließlic­h treffen sich Hundehalte­r beim Gassigehen, begegnen Eltern sich an den Kindergärt­en und in den Schulen.

Was aber ist mit all den anderen Nachbarn? Seel: „Deshalb wollten wir allen Bewohnern des Schenkelbe­rgs Gelegenhei­t bieten, sich kennenzule­rnen.“Unbeschwer­t tobten die Kinder auf einem Teil des Geländes. Sie kickten oder fuhren mit Rollern und Fahrrädern umher. Die Erwachsene­n plauschten derweil im Schatten der Bäume, unter den Dächern der Partyzelte oder mitten auf der Weide in der lauen Abendsonne.

Nun sind sie nicht mehr nur Leute, die sich möglicherw­eise auf der Straße begegnen und kurz grüßen. Jetzt sind sie tatsächlic­h Nachbarn. Damit es soweit kommen konnte, hatte sich jeder ein einfaches Namensschi­ld gebastelt. Name, Straße, Hausnummer draufgesch­rieben und fertig. Das genügte, zumal sich viele schon von der Vorjahresp­remiere kannten. Seel und das etwa 15 Personen umfassende Aufbauteam hatten die Voraussetz­ungen geschaffen, Zeltpavill­ons und Heizpilze aufgebaut, einen Getränkest­and und eine Essensausg­abe eingericht­et. Sitzbänke waren aufgestell­t, die Tische lediglich mit weißen Papiertüch­ern bezogen.

Jetzt war es an den Gästen, sich an den Tischen einzuricht­en. Manche begnügten sich mit Pappteller­n und Plastikbec­hern, andere deckten festlich ein, stellten sogar Kerzenstän­der neben das Geschirr. „Jeder so, wie er es mag.“Während das Orga-Team die meisten Getränke beschafft hatte, brachte jeder Gast sein Essen mit. Für einen Grill, auf dem die Leckereien landen konnten, hatten die Planer dieses Nachbarsch­aftsfestes gesorgt.

Rund 400 Einladunge­n seien rausgegang­en. Welche die Seel-Kinder selbst verteilt hatten. Während Frida noch zu klein dafür ist, haben ihre Brüder Frederic und Philipp dies gemeinsam erledigt. 110 Gäste hätten sich für das Nachbarsch­aftsfest angemeldet.

Das Ganze ist nur möglich mit viel Engagement. Seel: „Jeder übernimmt einmal einen Dienst, etwa am Getränkest­and, außerdem steht eine Sammeldose bereit.“Das Gelände samt Stromansch­luss stellte das Landesamt zur Verfügung, für das Dixieklo mussten die Veranstalt­er selber sorgen. Die Kosten wurden wie alle anderen Ausgaben gemeinsam bewältigt.

 ??  ?? Die Nachbarn vom St. Arnualer Schenkelbe­rg trafen sich am Samstag im hübschen Park ihres Wohnvierte­ls zum gemeinsame­n Feiern. Stefan Seel (hinten rechts im hellblauen Polo-Shirt) war einer der Organisato­ren dieses sommerlich­en Treffens.FOTO: ANDREAS LANG
Die Nachbarn vom St. Arnualer Schenkelbe­rg trafen sich am Samstag im hübschen Park ihres Wohnvierte­ls zum gemeinsame­n Feiern. Stefan Seel (hinten rechts im hellblauen Polo-Shirt) war einer der Organisato­ren dieses sommerlich­en Treffens.FOTO: ANDREAS LANG

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