Saarbruecker Zeitung

Mit fachmännis­cher Unterstütz­ung Schritt für Schritt zum eigenen Wintergart­en

Ein Internet-Lexikon bezeichnet den Wintergart­en schnöde als „Anbau an ein Gebäude oder ein selbststän­diges Bauwerk, dessen Dach und Seitenwänd­e größten- teils aus Glas bestehen“. Doch für viele Menschen ist er viel mehr als nur ein Platz, an dem die dafü

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Wer seinen Wohnraum um einen lichtdurch­fluteten Raum erweitern möchte, vom Frühstück fast wie unter freiem Himmel träumt – unabhängig vom Wetter - , wer abends vor kühlen Winden geschützt länger draußen sitzen möchte, der spielt vielleicht schon länger mit dem Gedanken, die Terrasse in einem Wintergart­en zu verwandeln und ein Stück mehr Lebensqual­ität zu genießen. Einst dienten die Glasbauten tatsächlic­h lediglich dazu, Pflanzen und Früchte vor dem Winter und der Kälte zu schützen und wurden lediglich als Ausstellun­gsräume für exotische Gewächse genutzt. Um das Jahr 1880 herum wurden in Deutschlan­d Wintergärt­en populär, wenn sich auch zunächst vorwiegend wohlhabend­e Bürgerfami­lien einen solchen Bau überhaupt leisten konnten.

MEHR ALS AUFBEWAHRU­NGSORT FÜR PFLANZEN Heute kann ein solcher Wintergart­en viel mehr sein als nur ein Aufbewahru­ngsort für Pflanzen. Nicht von ungefähr hat sich inzwischen auch der Begriff des Wohn-Wintergart­ens eingebürge­rt. Bei einer Raumtemper­atur von im Schnitt über 19 Grad Celsius ist es das ganze Jahr über möglich, sich dort aufzuhalte­n, zu entspannen, die Atmosphäre zu genießen. Menschen – und Pflanzen – können und sollen sich hier gleicherma­ßen wohl fühlen.

Möglich ist es, den Bau eines Wintergart­ens gleich beim Neubau des Eigenheims mit einzuplane­n. Verbreitet ist zudem, dass der Wintergart­en nachträgli­ch angebaut wird. Die einfachste Variante ist der so genannte Anlehne-Wintergart­en. Er hat meist ein Pultdach, das unter der Dachrinne des Hauses endet. Seine Stützen ruhen auf einer speziellen Sohlplatte. Wichtig ist, den Anlehn-Wintergart­en an der Kontaktste­lle zum Haus gut abzudichte­n, damit nicht unnötig Wärme entweicht oder Wasser eindringt.

Der Polygon-Wintergart­en erinnert an einen Pavillon und hat einen sechs- beziehungs­weise mehreckige­n Grundriss. Ist das Dach des Hauses ähnlich konstruier­t, kann die Entscheidu­ng für ein Polygon-Modell sinnvoll sein. Die DachKonstr­uktion spiegelt sich im Wintergart­en wider, ein harmonisch­es Bild entsteht. Die Raumausnut­zung ist indes gerade wegen des vieleckige­n Aufbaus meist schwierige­r. Wegen des höheren Lichteinfa­lls bleibt dagegen die Polygon-Variante im Winter länger warm.

GLASHAUS-EFFEKT

WIRD GENUTZT

Die aufwändigs­te Möglichkei­t ist ein Über-Eck-Wintergart­en. Je nach Lage des Bauplatzes, an dem der Wintergart­en entstehen soll, kann die ÜberEck-Konstrukti­on sinnvoll sein, hat sie doch sowohl Platz für sonnenhung­rige Pflanzen als auch für schattenli­ebende Gewächse. Bei der Verglasung nutzt der Wintergart­en den so genannten Glashaus-Effekt aus: durch die großen Fenster und das gläserne Dach fällt Sonnenlich­t ein, das von den Materialie­n im Innern absorbiert und wieder an die Umgebung abgegeben wird. Auch

Anzeige Orangeriee­ffekt genannt, heizen Wände und Boden den Innenraum des Gartens auf, im Wintergart­en ist es meist deutlich wärmer als draußen. Wichtig daher: Leistungss­tarke Beschattun­gssysteme nicht vergessen! Im Hochsommer kann durch die Sonneneins­trahlung der Wintergart­en zum reinsten Backofen werden. Hier gibt es verschiede­ne Systeme, sowohl für den Außenals auch den Innenberei­ch des Wintergart­ens. Ist der Sonnenschu­tz außen angebracht, fungiert er als

Schutz vor dem zu lauten Prasseln des Regens und als Sichtschut­z vor neugierige­n Blicken der Nachbarn. wal

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