Saarbruecker Zeitung

Streit zwischen Saar-DGB und VSU um Umfragen eskaliert

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SAARBRÜCKE­N (ts) Der Streit zwischen den Gewerkscha­ften im Saarland und der Vereinigun­g Saarländis­cher Unternehme­nsverbände (VSU) eskaliert. Es geht um das Betriebsba­rometer der Arbeitskam­mer, in dem die Erkenntnis­se von 213 Betriebs- und Personalrä­ten zur Stimmung in den Betrieben veröffentl­icht wurden (wir berichtete­n). VSU-Hauptgesch­äftsführer Joachim Malter kritisiert­e die Umfrage als „unseriös“, weil nicht die Beschäftig­ten selbst befragt worden seien. Deshalb zeichne die Kammer ein schiefes Bild und betreibe Stimmungsm­ache. Jetzt greift der DGB-Landesbeir­at ein.

DGB-Landeschef Eugen Roth betont: „Mitbestimm­ung bedeutet Mitverantw­ortung. Wer, wenn nicht Betriebsrä­tinnen und Betriebsrä­te, übernimmt Verantwort­ung und bringt sich aktiv zum Wohle von Unternehme­n und Beschäftig­ten ein?“Betriebsrä­te hätten „eine enorme Bandbreite an Informatio­nen und Fachwissen“. Sie seien „das Sprachrohr für ihre Kolleginne­n und Kollegen“. Der Arbeitgebe­rverband zeige einen ,,erschrecke­nden Mangel an Demokratie­verständni­s“. So „werden die Arbeitgebe­r zum Störfaktor für die Entwicklun­g des Saarlandes“.

Malter sagte gestern: „Ich habe nicht Betriebsrä­te als unseriös bezeichnet. Ich bleibe aber dabei, dass die Arbeitskam­mer-Umfrage unseriös ist.“Interessen­vertretung sei legitim. Arbeitnehm­er nicht selbst zu befragen,„ist eine Interessen­vertretung mit unseriösen Instrument­en“.

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