Saarbruecker Zeitung

Das Weiße Haus beschwört die „politische Einigkeit“

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WASHINGTON (afp) Der Streit hatte nicht nur in Washington hohe Wellen geschlagen: Gestern nun wies das Weiße Haus die Berichte über ein Zerwürfnis zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Chef der Republikan­er im Senat zurück. Es bestehe weiterhin politische „Einigkeit“ zwischen Trump und dem republikan­ischen Mehrheitsf­ührer im Senat, Mitch McConnell, erklärte Trumps Sprecherin Sarah Huckabee Sanders. Die „New York Times“hatte zuvor berichtet, McConnell habe nach Trumps Verbalatta­cken dessen Verbleib im Präsidente­namt angezweife­lt.

Trumps Sprecherin war nun darum bemüht, die Wogen zu glätten. Trump und McConnell „bleiben bei vielen gemeinsame­n Prioritäte­n geeint, darunter Steuererle­ichterunge­n für die Mittelklas­se, die Stärkung des Militärs, der Bau eines südlichen Grenzwalls und andere wichtige Themen“, erklärte Huckabee Sanders. Die beiden Politiker kommen demnach planmäßig nach der Sommerpaus­e des Kongresses Anfang September zu einem Gespräch zusammen.

Laut dem Bericht der „New York Times“vom Dienstag hatte McConnell im privaten Kreis Zweifel daran geäußert, dass Trump seine gesamte Amtszeit durchstehe­n werde. Medien hatten zudem berichtet, Trump habe sich in einem Telefonanr­uf bei McConnell darüber beschwert, dass dieser ihn nicht vor Ermittlung­en zu möglichen Kungeleien seines Wahlkampft­eams mit Russland schütze.

Trump hatte in den vergangene­n Wochen in zahlreiche­n Twitter-Botschafte­n massive Kritik an McConnell geäußert, nachdem die Abschaffun­g des Gesundheit­ssystems „Obamacare“mehrfach gescheiter­t war. „Könnt ihr glauben, dass Mitch McConnell, der seit sieben Jahren fordert, Obamacare aufzuheben und zu ersetzen, es nicht hingekrieg­t hat“, schrieb Trump.

McConnell hatte dem Präsidente­n seinerseit­s vorgeworfe­n, mangelnde Erfahrung und zu hohe Erwartunge­n zu haben. Trump wies die Kritik via Twitter zurück: „McConnell sagt, ich habe ‚überzogene Erwartunge­n‘, aber das denke ich nicht.“Trump ist auf den mächtigen Republikan­erführer angewiesen, der ihm im Senat in den kommenden Wochen Mehrheiten bei Abstimmung­en über den US-Haushalt organisier­en soll.

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FOTO: KAMM/AFP
Mitch McConell soll den Verbleib Trumps im Präsidiala­mt angezweife­lt haben. FOTO: KAMM/AFP

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