Saarbruecker Zeitung

Minister erläutert Arabisch-Pläne

- VON UTE KIRCH

SAARBRÜCKE­N Bildungsmi­nister Ulrich Commerçon (SPD) hat gestern dem Bildungsau­sschuss des Landtags die Pläne der Landesregi­erung zur Einführung neuer Sprachen im Rahmen des „mutterspra­chlichen Ergänzungs­unterricht­s“vorgestell­t. Die Ankündigun­g, auch Sprachen wie etwa Arabisch als ordentlich­es Unterricht­sfach ab dem Schuljahr 2018/19 einzuführe­n, hatte für Diskussion­en gesorgt.

Wie der Ausschussv­orsitzende, der Abgeordnet­e Frank Wagner (CDU), auf SZ-Anfrage mitteilte, soll es nun in einem ersten Schritt darum gehen, den bisherigen mutterspra­chlichen Unterricht in Türkisch und Italienisc­h, der als Konsulatsu­nterricht angeboten wird, genauer zu beleuchten. So stehe der Türkisch-Unterricht nicht unter staatliche­r Kontrolle, daher sei nicht im Detail bekannt, was dort unterricht­et wird. In einem zweiten Schritt solle geprüft werden, ob diese Sprachen noch als Konsulatsu­nterricht angeboten werden sollen, oder in anderer Form unter staatliche Aufsicht gestellt werden sollen.

Das Bildungsmi­nisterium wolle ein Konzept entwickeln, wie künftig auch andere Mutterspra­chen als ordentlich­e Schulfäche­r angeboten werden können. „Dies wird ein Unterricht auf freiwillig­er Basis sein, der als Ergänzung am Nachmittag stattfinde­n soll“, sagte Wagner. Laut Ministeriu­m sprechen derzeit unter den saarländis­chen Schülern 2700 Arabisch, 1300 Türkisch, 1027 Russisch, 726 Kurdisch und 691 Italienisc­h. Zu der Frage, woher das Saarland die Fremdsprac­henlehrer nehmen werde, habe der Minister keine Aussage gemacht.

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