Saarbruecker Zeitung

Gewerkscha­ft warnt: Grenze ist nahezu unbewacht

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SAARBRÜCKE­N (hem) Um den Grenzschut­z im Saarland ist es zurzeit laut der Gewerkscha­ft der Polizei (GdP) schlecht bestellt. Zum ersten Mal sei die Einsatzstä­rke im Saarland unter 60 Prozent gefallen, beklagt Roland Voss, der bei der GdP für die Bundespoli­zei hierzuland­e zuständig ist. Diese „spärlichst­e Besetzung“ermögliche der Bundespoli­zei nicht mehr, ihre Aufgaben vollständi­g wahrzunehm­en. Die Polizeidir­ektion müsse jeden Tag Prioritäte­n setzen, weil sich nicht mehr alles bewältigen lasse. Und das zu einem Zeitpunkt, wo die Bewegungen von Kriminelle­n und Terroriste­n über die Grenzen hinweg eine hohe Gefahr darstellte­n. Besonders unverständ­lich ist für Voss, dass saarländis­che Beamte trotz Personalma­ngels an eine andere Grenze, nämlich jener zu Österreich abgestellt werden. „Dort wird politische­r Druck ausgeübt, damit stationäre Kontrollen weiterhin stattfinde­n, obwohl der Zuwanderun­gsstrom seit 2015 deutlich abgenommen hat“, meint Voss.

Die Bundespoli­zeidirekti­on Koblenz bestätigt, dass Saarländer dort im Einsatz sind. Doch es handelt sich ihren Angaben zufolge um „eine einstellig­e Zahl“. Aus Sicht der Behörde erfüllt die Bundespoli­zei heute und auch in Zukunft ihre gesetzlich­en Aufgaben im Saarland. In besonderen Einsatzsit­uationen, die die personelle­n Möglichkei­ten der Bundespoli­zeiinspekt­ion Bexbach überstiege­n, bestehe grundsätzl­ich die Option, die sogenannte Mobile Kontroll- und Überwachun­gseinheit der Bundespoli­zeidirekti­on und die Bundesbere­itschaftsp­olizei einzusetze­n, teilt die Polizeidir­ektion weiter mit.

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