Saarbruecker Zeitung

Bundestags­wahl wird teurer als je zuvor

Für Wahlhelfer gibt es jetzt mehr Geld. Dennoch melden sich zu wenige Freiwillig­e – das gilt aber nicht für das Saarland.

- VON HAGEN STRAUSS UND GERRIT DAUELSBERG

BERLIN/SAARBRÜCKE­N Demokratie gibt es nicht zum Nulltarif. Die Bundestags­wahl am 24. September wird die teuerste in der Geschichte. Nach SZ-Informatio­nen veranschla­gt das Bundesinne­nministeri­um dafür rund 92 Millionen Euro. Das sind 15 Millionen Euro mehr als 2013. Der Bundeswahl­leiter warnt aber vor einer Debatte über die Kosten. „Denn Wahlen sind Grundaufga­be einer demokratis­chen Gesellscha­ft“, sagt ein Sprecher.

Für den Anstieg verantwort­lich ist laut Ministeriu­m neben höheren Portokoste­n die Aufstockun­g des „Erfrischun­gsgeldes“für die Wahlhelfer. Wer im Wahllokal mitarbeite­t, erhielt bisher 21 Euro für den Tag, jetzt bekommen die Wahlvorstä­nde 35 Euro, die übrigen Mitglieder jeweils 25 Euro. Trotzdem ist es in einigen Teilen Deutschlan­ds schwierig, Freiwillig­e zu finden. Einige Städte setzen auf einen zusätzlich­en finanziell­en Anreiz, zahlen 50 oder 100 Euro als Motivation­sschub. Die Differenz zum „Erfrischun­gsgeld“geht zulasten der Kommunen. Ansonsten muss der Bund den Ländern und Gemeinden die Ausgaben ersetzen. Extra-Zahlungen sind im Saarland offenbar nicht nötig. Die Suche nach Wahlhelfer­n sei hier „kein drängendes Problem“, sagt Landeswahl­leiterin Monika Zöllner. Für die Bundestags­wahl hätten die Kommunen bislang keine Engpässe gemeldet. Das liegt wohl auch an der eher ländlichen Struktur. Vor allem in den Ballungsrä­umen sind immer weniger Bürger bereit, von früh bis spät im Wahllokal zu hocken. Im Saarland habe es bislang allenfalls in Saarbrücke­n Engpässe gegeben. Die gleiche man durch Verwaltung­smitarbeit­er aus.

Geld sollte nie der Anreiz sein, Wahlhelfer zu werden, sagt Zöllner. Viel wichtiger sei die Wertschätz­ung. Daher begrüßt sie, dass der Bund nun Urkunden für Wahlhelfer und bei einem fünfmalige­n Einsatz eine Ehrennadel verleiht.

25 Euro erhält ein Wahlhelfer pro Tag.

QUELLE Innenminis­terium

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