Saarbruecker Zeitung

Siegtorsch­ütze und neuer Anführer

Holger Badstuber feiert ein perfektes Startelf-Debüt beim Vf B Stuttgart. Auch Dennis Aogo überzeugt.

- Produktion dieser Seite: Kai Klankert Stefan Regel

STUTTGART (sid) Holger Badstuber hielt lieber den Ball flach. „Wir wollen das mal nicht an die große Glocke hängen“, sagte er. In der Cannstatte­r Kurve schrien sie dagegen freudetrun­ken: „Der VfB ist wieder da.“Doch Badstuber, der am 1:0 (0:0) der Stuttgarte­r gegen Mainz 05 nicht nur mit dem Tor des Tages den größten Anteil hatte, hielt sich lieber im Hintergrun­d – wie es so seine Art ist. Es sei egal, wer den Treffer erzielt habe, „wichtig ist der Sieg, wichtig sind die drei Punkte“, sagte er.

Wichtig war für diesen Sieg allerdings, dass Badstuber und Dennis Aogo von Beginn an mitspielte­n – und dies sehr überzeugen­d. Ganz abgesehen davon, dass der eine erst seinen zweiten Bundesliga-Treffer nach dem am 4. Dezember 2009 erzielte, auf Vorlage des anderen (53.): Die beiden Ex-Nationalsp­ieler, nach ihrem Abschied von Schalke 04 beide zunächst vereinslos, sind für den Kindergart­en, den der auch erst 36 Jahre alte Hannes Wolf beaufsicht­igt, gute Erzieher – sie erfüllen eine Vorbildfun­ktion. Badstuber glänzte mit einer Passquote von 82 Prozent und einer Zweikampfq­uote von 100 (!) Prozent.

„Wir haben viele junge Spieler, die sind noch ein bisschen naiv“, sagte Badstuber. Seine Souveränit­ät und Ruhe schaden da nicht. Vor allem in der Schlusspha­se kamen die jungen Stuttgarte­r arg in Bedrängnis, Mainz gehörten die letzten Minuten einer zerfahrene­n Begegnung. Torhüter Ron-Robert Zieler, auch ein erfahrener Neuugang, half in diesen Momenten zusätzlich mit, den Sieg zu bewahren. „Ich muss Holger Recht geben“, sagte der starke Aogo, und auch er betonte: „Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“

Dass es hinten raus noch ein bisschen brenzlig wurde für den ansonsten überlegene­n, weil besser strukturie­rten VfB, lag auch an einer Szene in der 80. Minute. Simon Terodde schoss einen Strafstoß an den Pfosten, erst danach drängten die Gäste mit großer Entschloss­enheit auf den Ausgleich. Dass es überhaupt Elfmeter gab, lag am Video-Assistente­n Tobias Stieler im fernen Köln. Schiedsric­hter Benjamin Brand hatte nach der Aktion gegen Terodde durch Giulio Donati erst weiterspie­len lassen.

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FOTO: IMAGO Der Stuttgarte­r Neuzugang Holger Badstuber dreht ab und schreit seine Freude heraus.

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