Das schrillste und lukrativste Grand-Slam-Turnier der Welt
Die US Open zum Abschluss des Jahres sind beliebt – nicht nur bei den Tennisprofis, auch bei den Promis. Sie zieht es in den Big Apple.
NEW YORK (sid) Die 136. US Open in New York sind das vierte und letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres. Angelique Kerber geht als Titelverteidigerin ins Rennen. Der Schweizer Stan Wawrinka, Flushing-Meadows-Champion von 2016, fehlt nach einer Knie-Operation. Weitere prominente Ausfälle im Big Apple sind Andy Murray (Schottland), Novak Djokovic (Serbien), Kei Nishikori ( Japan), Serena Williams (USA) und Victoria Asarenka (Weißrussland).
Warum sind die US Open so besonders?
Sie gelten als das lauteste und schrillste der vier Grand-Slam-Turniere. Das Billie Jean King National Tennis Center im New Yorker Stadtteil Queens liegt unweit des La Guardia Airports. Was zur Folge hat, dass die landenden Jets im Minutentakt und in weniger als 100 Metern Höhe über die Anlage donnern. Auch Hol- lywood liegt während der zwei Turnierwochen an der Ostküste: Ex-007 Sean Connery, Alec Baldwin, Leonardo Di Caprio und Co. gehören bei den US Open zu den Stammgästen – ebenso wie Vogue-Chefin Anna Wintour, die stets in der Box von Roger Federer sitzt. Legendär sind auch die oft bis weit nach Mitternacht andauernden Night Sessions im Arthur-Ashe-Stadium – dem größten Tennis-Stadion der Welt (22 547 Zuschauer). Seit 2016 gibt es über dem Centre Court ein mobiles Dach, das sich in 5:42 Minuten schließen lässt.
Wer sind die Favoriten?
Der Weltranglistenerste Rafael Nadal (Spanien), Publikumsliebling Roger Federer – und irgendwie auch Alexander Zverev gehören bei den Männern dazu. Zwar verpatzte der Hamburger seine New-York-Generalprobe in Cincinnati, doch bei den Turniersiegen unmittelbar zuvor in Montréal und in Washington zeigte der 20-Jährige bereits eine erstaunliche Reife. Der Schotte Andy Murray, der zuletzt wochenlang wegen einer Hüftverletzung pausieren musste, sagte kurzfristig ab. Bei den Frauen ist die Spanierin Garbine Muguruza die Spielerin der Stunde, sie könnte die neue Queen von Queens werden. Die letztjährige Finalistin Karolina Pliskova aus Tschechien, die an der Spitze der Weltrangliste thront, schwächelt momentan.
Wie läuft es bei Angelique Kerber?
Bei den beiden Vorbereitungsturnieren in Cincinnati und Toronto reichte es für die an einer Ellbogenverletzung laborierende Kerber nur zu einem Sieg (zwei Niederlagen). Was trotzdem Mut macht: Ihre besten Leistungen zeigte die einstige Nummer eins auch 2017 auf Hartplatz (Finale in Monterrey, Viertelfinale in Miami). Der ganz große Druck ist weg, nachdem sie auf Platz sechs der Weltrangliste abrutschte. Prognose für New York: Viertelfinale. Außerdem hat sie den Saarländer Benjamin Ebrahimzadeh wieder in ihr Team aufgenommen. „Er ist als wichtiger Impuls mit dabei“, sagte die Kielerin, die sich Anfang 2015 nach einer sportlichen Talfahrt von Ebrahimzadeh getrennt hatte und zu Torben Beltz zurückgekehrt war. Der bleibt weiterhin im Team.
Was gibt es in Flushing Meadows zu verdienen?
50,4 Millionen Dollar, also 43,3 Millionen Euro – kein Grand-Slam-Turnier schüttet mehr Preisgeld aus als die US Open. Im Vorjahr waren es 41,7 Millionen Euro gewesen. Die Sieger der Einzelkonkurrenzen erhalten jeweils einen Scheck über 3,2 Millionen Euro. Zum Vergleich: In Wimbledon lag das Preisgeld in diesem Jahr bei 34,7 Millionen Euro. Die Australian Open waren mit 34,8 Millionen Euro dotiert, die French Open mit 36 Millionen.