Saarbruecker Zeitung

Saar-Autoindust­rie zahlt im Bundesschn­itt

Spezialist­en und Führungskr­äfte in der Autoindust­rie können mit hohen fünf- sowie sechsstell­igen Gehältern rechnen, zeigt eine Studie.

- VON JOACHIM WOLLSCHLÄG­ER

Die saarländis­che Autoindust­rie liegt bei den Vergütunge­n auf Bundesschn­itt, hieß es gestern aus der Branche. Laut einer Studie werden für junge Spezialist­en rund 60 000 Euro bezahlt, für Führungskr­äfte 120 000 Euro.

SAARBRÜCKE­N/FRANKFURT Ein Job in der Autoindust­rie ist eine lohnende Sache, zeigt eine aktuelle Studie der Personalbe­ratung Korn Ferry. Führungskr­äfte auf Abteilungs­leitereben­e und erfahrene Spezialist­en können demnach mit Gehältern zwischen 114 000 und 127 000 Euro rechnen, spezialisi­erte Einsteiger bekommen bereits Gehälter von rund 60 000 Euro.

Korn Ferry hat für seine Studie mehr als 21 000 Gehaltsdat­en von Mitarbeite­rn bei Automobilh­erstellern und -zulieferer­n unter die Lupe genommen. Dabei zeigte sich, dass die Autobranch­e zwar knapp drei Prozent unter dem gesamten Industrie-Durchschni­tt liegt – am besten zahlt demnach die Chemie-Industrie – aber noch immer auf sehr hohem Niveau liegt. Die Studie beleuchtet dabei nicht die Tarifgehäl­ter der IG-Metall, sondern die außertarif­lich vergüteten Jobs

Am besten bezahlt sind der Studie zufolge Abteilungs­leiter im Marketing, die im Schnitt fast 127 000 Euro bekommen. Führungskr­äfte im technische­n und IT-Bereich bekommen rund 120 000 Euro. Bei den jüngeren Fachkräfte­n sind die Unterschie­de etwas größer: Sie reichen von knapp 68 000 Euro im Projektman­agement über 63 000 in der IT und 62 000 in der Qualitätss­icherung bis hin zu rund 57 000 Euro im Personalbe­reich: „Je höher die technische Kompetenz ist, desto gefragter und besser bezahlt sind die Mitarbeite­r insbesonde­re auf den unteren außertarif­lichen Gehaltsstr­ukturen“, sagt Korn-Ferry-Vergütungs­experte Thomas Gruhle.

Auch im Saarland könne man von entspreche­nden Vergütunge­n ausgehen, sagt Armin Gehl, Geschäftsf­ührer des Netzwerkes Autoregion. „Das Saarland hängt da längst nicht mehr hinterher, sondern die Unternehme­n müssen sich dem Wettbewerb stellen“, sagt Gehl. Das bestätigt auch Karin Markenstei­n vom Getriebehe­rsteller ZF: Die Gehälter lägen „im Großen und Ganzen im Bundesschn­itt“, sagt sie.

Heino Klingen, Hauptgesch­äftsführer der saarländis­chen Industrieu­nd Handelskam­mer, sagt, dass hierzuland­e die Gehälter gerade auf Ebene der Nachwuchss­pezialiste­n sogar etwas höher liegen als auf Bundeseben­e. Um Fachkräfte ins Land zu bekommen, müsse teilweise eine Prämie bezahlt werden: „Die Menschen schauen, wenn sie hierher kommen sollen, erst einmal auf das nominelle Gehalt“, sagt er.

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FOTO: JULIAN STRATENSCH­ULTE/DPA Nicht nur die Facharbeit­er bekommen über die IG-Metall-Tarife in der Autoindust­rie hohe Vergütunge­n, auch das mittlere Management und Spezialist­en haben höchst auskömmlic­he Gehälter.

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