Eine albtraumhafte Liebe
Im Drama „Ich gehöre ihm“wird ein junges Mädchen in die Prostitution getrieben.
SAARBRÜCKEN (ry) Caro (Anna Bachmann) ist eine ganz normale Jugendliche, mitten in der Pubertät, unzufrieden mit ihrem Körper und unsicher in Bezug auf Jungs – bis sie eines Tages zufällig auf Cem (Samy Abdel Fattah) trifft, der sie mit seiner lockeren, leidenschaftlichen Art sofort begeistert. Was sie aber nicht weiß: Cem ist ein sogenannter Loverboy, eine Art Zuhälter. Diese treiben junge Mädchen in die emotionale Abhängigkeit, nutzen ihre Schwächen und Unwissenheit aus und schleichen sich mit Komplimenten und Geschenken in ihr Leben.
Als sich Caro unsterblich und bedingungslos in Cem verliebt hat, wendet sich das Blatt. Aus dem anfänglich lieben und netten jungen Mann wird eine Gefahr für sie. Mit perfider Manipulation gelingt es Cem immer wieder, Caro um den Finger zu wickeln, bis sie schließlich für ihn anschaffen geht. Das Mädchen gleitet immer tiefer in einen Strudel aus Gewalt und Prostitution, aus dem es sich von selbst nicht mehr befreien kann.
Anna Bachmann mimt die junge Caro, die durch die Liebe zu einem vermeintlich guten Jungen in die Prostitution gedrängt wird. Als sie das Drehbuch las, ging ihr folgendes durch den Kopf: „Zunächst war ich ziemlich schockiert über die Gewalt und über die Tatsache, dass Caro immer wieder zu Cem zurückkehrt. Natürlich hatte ich sehr viel Respekt vor der Rolle. Aber beim Casting fühlte ich mich gleich gut aufgehoben. Während des Drehs war das Team sehr sensibel und umsorgend, sodass ich mich am Set sicher fühlen konnte“. Auf die Frage, wie sie sich auf die Rolle vorbereitet hat, antwortete sie: „Wir hatten das Glück, mit einer Betroffenen in direktem Kontakt zu stehen, und mit ihr habe ich sehr offen über alles sprechen können. Ich habe recherchiert und mich intensiv mit dem Drehbuch auseinandergesetzt, um Caros Entscheidungen nachvollziehen zu können“.
Ihr Spielpartner Samy Abdel Fattah beschreibt es ähnlich: „Die ersten Tage waren schon wirklich intensiv, und da hat mich das alles heftig mitgenommen und mich auch nach den Dreharbeiten noch beschäftigt. Wir haben auch direkt am Anfang die krassen Stellen gedreht, nicht etwa erst die ruhigen, langsamen Szenen. Als ich dann vom Set gegangen bin, dachte ich schon erstmal, wie heftig das ist, was für eine extreme Rolle und was für ein intensives Spiel. Das muss man dann erstmal sacken lassen. Aber nach einiger Zeit am Set hat man sich dann auch eingestimmt, und dann ging es auch.“
Im Anschluss an den Spielfilm beleuchtet die Dokumentation „Verliebt, verführt, verkauft“das Thema auf sachlicher Ebene.
Ich gehöre ihm, 20.15 Uhr, ARD