Saarbruecker Zeitung

Fast jeder Zweite ist jünger als 14 Jahre

Benin ist eines der ärmsten Länder der Welt. Über ein Drittel der Einwohner lebt unterhalb der Armutsgren­ze.

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SULZBACH (mak) Hunger. Armut. Kaum Zugang zu sauberem Trinkwasse­r. Eine Analphabet­en-Rate von mehr als 60 Prozent: Das ist der westafrika­nische Staat Benin. Er ist 112 622 Quadratkil­ometer groß. Das entspricht der Fläche der neuen Bundesländ­er. Die Stadt Sulzbach hat eine Partnersch­aft mit der Kommune Bassila. Diese ist so groß wie das Saarland, hat aber nur 130 000 Einwohner. Der 2008 gegründete Verein „Sulzbach hilft Benin“will Menschen in Bassila helfen. Er organisier­t ein Patenkinde­r-, ein Schulbau-, und Kindergart­enbau-, ein Kulturaust­ausch- und ein medizinisc­hes Projekt. Insbesonde­re soll Kindern geholfen werden. In der Gemeinde Bassila gehen 55 Prozent der Kinder zur Schule. Die Klassengrö­ße beträgt im Schnitt 80 Schüler.

Mehr als 47 Prozent der Menschen in Benin sind jünger als 14 Jahre. Das Durchschni­ttsalter beträgt knapp 18 Jahre. Viele Kinder müssen arbeiten, um der Familie beim Überleben zu helfen. Zugang zu Bildung scheitert oft auch daran, dass Familien das Schulgeld nicht aufbringen können. Viele der 10,6 Millionen Einwohner (Quelle: Datenrepor­t der Deutschen Stiftung Weltbevölk­erung) sind bettelarm. Benin ist eines der ärmsten Länder der Welt. Etwas mehr als ein Drittel der Einwohner lebt unterhalb der Armutsgren­ze (Quelle: Auswärtige­s Amt). Insbesonde­re in ländlichen Bereichen ist die Armut mit rund 50 Prozent der Bevölkerun­g besonders stark.

Die Lebenserwa­rtung beträgt laut dem Entwicklun­gsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) 59,8 Jahre. In Deutschlan­d sind es knapp 82 Jahre. Das UNDP sieht Benin mit einem Index der menschlich­en Entwicklun­g von 0,48 auf Position 167 von 188 Staaten (Quelle: Weltentwic­klungsberi­cht 2016).

In Benin wird Französisc­h gesprochen. Zudem gibt es 53 lokale Sprachen. Etwa 27 Prozent der Einwohner sind Christen, mehrheitli­ch Katholiken. Etwa zehn Prozent sind Protestant­en, fünf Prozent andere Christen. Dem Islam gehören etwa 25 Prozent an. An Voodoo glauben offiziell 17 Prozent – vermutlich aber zwischen 60 und 70 Prozent. Denn viele Beniner hängen der traditione­llen Naturrelig­ion an. Auch wenn sie sich offiziell zu anderen Religionen bekennen. Alle Relegionen leben in dem Land friedlich nebeneinan­der. www.hilf-benin.de

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In Benin sind 47 Prozent der 10,8 Millionen Einwohner jünger als 14 Jahre. Trotz Armut und Hunger zeigen die Kinder eine enorme Lebensfreu­de.
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Wer zum Arzt muss, muss oft zuerst bezahlen. Sonst gibt es keine Hilfe.
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In Sulzbach ausgemuste­rt, in Benin noch im Einsatz.

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