Saarbruecker Zeitung

Im Sand hapert es nach Ansicht des Verbands-Chefs

- Produktion dieser Seite: Kai Klankert Tobias Fuchs

SAARBRÜCKE­N (hep) Dem Hallen-Mief entkommen. Den Sand zwischen den Zehen spüren. „Als Beachvolle­yball anfing, war es Mode. Jeder Volleyball­er ging in den Sand“, erzählt Erhard Rubert, Präsident des Saarländis­chen Volleyball­verbandes. Aber danach sei das Pritschen und Baggern im Sand eingeschla­fen. Den Sand für Turniere zu beschaffen, sei teuer. Und die Felder in den Freibädern könnten nicht mit einer Kulisse am Meeresstra­nd mithalten, meint der Präsident.

Dabei gewinnt Beachvolle­yball das Match gegen die Halle deutlich – zumindest, wenn es um die Erfolge der Spieler und um Aufmerksam­keit geht. Gerade erst sind die deutschen Beach-Damen Laura Ludwig und Kira Walkenhors­t nach ihrem Olympiatit­el im vergangene­n Jahr auch noch Weltmeiste­rinnen geworden. Und das saarländis­che Volleyball-Ass Moritz Reichert ist auch im Sand zuhause. Sein Karriere-Durchbruch: WM-Gold 2013 bei der U19. Der Verband ist stolz auf die Erfolge des 22-Jährigen, ob im Sand oder in der Halle, wo er aktuell seinen Schwerpunk­t setzt. Dennoch, für den saarländis­chen Verbandsch­ef „läuft es in der Halle momentan am besten“. Ist Beachvolle­yball im Saarland also nur ein Mitläufer? Im Sommer zumindest nicht. Gerade gehe es ein wenig bergauf, sagt Rubert. Vereine wie Quierschie­d und Limbach bieten Turniere an.

Neben seinem Zögling Reichert ist der Saarländis­che Volleyball­verband auf ein ganz anderes Projekt stolz: die Senior-Volleys. In diesem Verein haben sich ältere Spieler, von 40 bis über 60 Jahre alt, die früher einmal hochklassi­g gespielt haben, zusammenge­funden. Einmal im Monat gibt es gemeinsame­s Training, unter Anleitung von Trainern und Physiother­apeuten – altersgere­cht eben. Frauen und Männer gemischt. Und so sorgen auch die Ältesten für saarländis­che Volleyball-Erfolge. „Zwei Mal hintereina­nder hat die Mannschaft schon Medaillen bei den deutschen Meistersch­aften gewonnen“, erzählt Rubert. Ihre Ausbildung und ihre Erfahrung geben die Spieler dann an die Jungen in den Vereinen weiter. So hält sich der Volleyball-Sport im Saarland jung.

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