Methan-Schnüffler in der Umlaufbahn
KÖLN (np) Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die französische Raumfahrtagentur CNES wollen im nächsten Jahrzehnt die Methankonzentrationen in der Erdatmosphäre genau vermessen. Methan ist nach Kohlendioxid das zweite wichtige Klimagas. Etwa zwei Drittel aller weltweiten Emissionen werden menschlichen Aktivitäten zugeschrieben. Sie stammen unter anderem aus dem Reisanbau, der Viehhaltung, aus Mülldeponien, Öl- und Erdgas-Feldern und dem Bergbau.
Methan ist ein extrem potentes Treibhausgas, seine Wirkung ist 28mal stärker als die von Kohlendioxid, berichtet das Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena. Obwohl seine Konzentration in der Atmosphäre seit der Mitte des 18. Jahrhunderts um das Eineinhalbfache gestiegen ist, spielt es in absoluten Zahlen mit einem Anteil von einem Fünftel nur die zweite Rolle bei der Erderwärmung. Kohlendioxid kommt in der Erdatmosphäre 200-mal häufiger vor.
Während die Forschung über CO2 schon recht viel weiß, gibt es beim Methan eine Reihe Wissenslücken. So steige seit 2007 die Konzentration dieses Gases schnell, ohne dass die Ursache wirklich klar seien, erklärt das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik in Aachen. Dessen Ingenieure haben einen Laserdetektor für das Treibhausgas entwickelt, der aus dem All die Methankonzentrationen vermessen soll. Der Kleinsatellit Merlin – er hat etwa die Größe einer Waschmaschine – soll aus 500 Kilometern Höhe die Atmosphäre unter die Lupe nehmen.
Der Satellit verwendet ein Laserverfahren, dessen Wellenlänge im Infrarotbereich präzise auf die gesuchten Gasmoleküle abgestimmt ist. Ziel der dreijährigen Mission sei unter anderem die Erstellung einer globalen Weltkarte der Methankonzentrationen und ihrer Quellen, erklärt das DLR. Das Gas Methan trage gleich dreifach zur Erderwärmung bei, erklärt das DLR. Zum einen wirke es direkt als Treibhausgas. Es kurbele zudem die Ozonbildung in den niedrigen Atmosphärenschichten an und reduziere die Zahl der Schwebteilchen (Aerosole) in der Atmosphäre. Schwefel-Aerosole reflektierten aber Sonnenlicht in den Weltraum zurück und sorgten so für Kühlung. Mit zunehmender Methankonzentration gehe damit diese Kühlwirkung der Aerosole zurück.
Mediziner suchen Hornhaut-Spender
MÜNCHEN (np) Bei über 7000 Operationen pro Jahr transplantieren heute Ärzte Augenhornhaut. Es ist die häufigste Transplantation. Obwohl fast jeder Verstorbene als Spender für Augenhornhaut infrage kommt, fehle es an Spendergewebe, erklärt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG). Bundesweit stünden deshalb mehr als 5000 Patienten auf der Warteliste.