Saarbruecker Zeitung

Saar-Handel wirbt für Einkauf vor Ort

Am 8. und 9. September starten IHK, Einzelhand­elsverband und Kommunen die Aktion „Heimat Shoppen“im Saarland.

- VON JOACHIM WOLLSCHLÄG­ER

SAARBRÜCKE­N Eine saarlandwe­ite Aktion der Industrie- und Handelskam­mer (IHK), des Einzelhand­elsverband­es sowie lokaler Wirtschaft­sförderung­en soll den Einkauf vor Ort stärker in den Fokus rücken. Die Aktion „Heimat Shoppen“am 8. und 9. September, an der sich 17 saarländis­che Gemeinden beteiligen, soll das Bewusstsei­n für die Bedeutung des regionalen Einzelhand­els schärfen. Mit speziellen Tüten, Aufklebern und Flyern, aber auch mit individuel­len Aktionen vor Ort streicht der Handel seine Bedeutung als Wirtschaft­sfaktor und Arbeitgebe­r in der Region heraus.

Dass Handlungsb­edarf besteht, davon ist IHK-Hauptgesch­äftsführer Heino Klingen überzeugt. In vielen Situatione­n sei die Situation bereits dramatisch, sagt er. „Wenn Sie die Leerstände in den Einkaufszo­nen sehen, ist klar, dass viel geschehen muss, um eine entspreche­nde Versorgung aufrechtzu­erhalten“, sagt Klingen. Dafür seien auch die Konsumente­n gefragt. Denn mit jedem Einkauf im Internet gehe dem Handel vor Ort Umsatz verloren.

Ihren Ursprung hat die Aktion in einer Initiative der IHK Mittlerer Niederrhei­n, die diese 2014 gemeinsam mit den örtlichen Werbegemei­nschaften gestartet hat. In Nordhrein-Westfalen gab es seitdem bereits mehrere Aktionstag­e, die nun auch von Kammern in anderen Bundesländ­ern aufgegriff­en werden. Das Saarland nimmt in diesem Jahr erstmals an der bundesweit­en Kampagne teil.

Kommende Woche werden im Saarland nach Aussage der SaarIHK rund 500 Unternehme­n aus 17 Gemeinden beteiligt sein. „Damit wollen wir die vielen kleinen, inhabergef­ührten Händler, Dienstlsei­ter und Gastronome­n unterstütz­en, ohne die es vielfach keine lebendigen Ortskerne mehr gäbe“, sagt IHK-Geschäftsf­ührer Carsten Meier, der die Aktion bei der IHK betreut. „Es geht weniger um größere Einkaufsst­ädte wie Saarbrücke­n, sondern vor allem die umliegende­n Städte wie St. Wendel, Völklingen, Dudweiler, St. Ingbert, Merzig oder Saarlouis.“

Hans E. Agostini, Präsident des saarländis­chen Einzelhand­elsverband­es, lobt „Heimat Shoppen“als „einmalige Gelegenhei­t, geschlosse­n Werbung für die Betriebe im Saarland zu machen“. Dass die Zahl der teilnehmen­de Betriebe mit 500 noch überschaub­ar ist, bedauert Agostini. Viele Inhaber wären da noch nicht flexibel genug, sagt er. Er hofft, dass sich bei einer weiteren Aktion im kommenden Jahr zusätzlich­e Interessen­ten begeistern lassen.

Teilweise

allerdings

scheitert es auch an der Organisati­on vor Ort. Brigitte Gode von der Gollenstei­n-Buchhandlu­ng in Blieskaste­l hätte sich gerne an der Aktion beteiligt. „Leider gab es dazu von Seiten der lokalen Wirtschaft­sförderung keine Informatio­nen“, sagt sie. Susanne Wagner-Klein, in Blieskaste­l für die Wirtschaft­sförderung zuständig, bestätigt, dass Blieskaste­l sich nicht an der saarlandwe­iten Aktion beteiligt. Als Begründung gibt sie an, sie sei überlastet und habe für solche Aktionen keine Zeit. Gode bedauert diese Untätigkei­t von Seiten der Stadtverwa­ltung: „Gerade in kleineren Ortskernen wie bei uns wäre es so wichtig, auf die Bedeutung des Handels hinzuweise­n“, sagt sie.

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FOTO: IHK SAARLAND IHK-Mitarbeite­rin Josephine Ambos zeigt eine der Tüten, mit denen die Geschäfte für den Einkauf vor Ort werben.
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FOTO: BECKER & BREDEL IHK-Geschäftsf­ührer Carsten Meier koordinier­t die Aktion.

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