Saarbruecker Zeitung

AfD-Antrag gegen Moschee scheitert

Partei will Bau in Sulzbach stoppen, aber die Landtagsme­hrheit lehnt Ansinnen ab.

- VON DIETMAR KLOSTERMAN­N

in Sulzbach fallen, die Besitzer würden dadurch „kalt enteignet“. Hecker stellte die Frage, wie die Landesregi­erung gewährleis­ten wolle, dass von dem neuen Gotteshaus keine Gefahr ausgehe.

Die CDU-Abgeordnet­e Ruth Meyer erklärte, dass der Moscheebau heute unter anderen Vorzeichen geschehe als noch vor zwei Jahren, da inzwischen Terroransc­hläge in Paris, Berlin, Barcelona und anderswo von Islamisten verübt worden seien. Aber die deutsche Gesellscha­ft sei weltoffen und schütze die Religionsf­reiheit. Der Moscheebau sei von der Baubehörde genehmigt. Im Saarland gebe es keinen Hinweis auf gewaltbere­iten Salafismus. Dennis Lander von den Linken sagte, die AfD stelle abenteuerl­iche Behauptung­en auf, wenn sie unterstell­e, die Moschee in Sulzbach werde von Saudi-Arabien finanziert. Zudem müsse die Saar-AfD erst vor der eigenen Tür kehren, wenn eines ihrer Mitglieder fordere, Flüchtling­sboote zu versenken. CDU-Mann Stefan Thielen erklärte, die AfD sei der „Totengräbe­r der Debattenku­ltur“.

Reiner Zimmer (SPD) sagte, er kenne den Islam gut, weil er im Bergbau mit türkischst­ämmigen Kollegen zusammenge­arbeitet habe. „Dialog ist wichtiger als Verbote“, betonte Zimmer. CDU-, SPD- und Linken-Abgeordnet­e nahmen einen Antrag der großen Koalition an, der von allen Religionsg­emeinschaf­ten einen Dialog über Meinungsfr­eiheit und Gleichbere­chtigung der Geschlecht­er einfordert­e.

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