Saarbruecker Zeitung

Das Auto zulassen ohne Gang zum Amt

Ein neues Gesetz soll die Dienstleis­tungen von Behörden deutlich nutzerfreu­ndlicher machen.

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SAARBRÜCKE­N (kir) Dienstleis­tungen der öffentlich­en Verwaltung sollen deutlich nutzerfreu­ndlicher werden. Damit Saarländer zum Beispiel von zu Hause aus oder mit einem Smartphone ihr Auto zulassen, den Wohnsitz ummelden oder den Personalau­sweis beantragen können, hat der Landtag gestern ein neues E-Government-Gesetz auf den Weg gebracht. „Wir machen Verwaltung­sdienste für die Bürger einfacher, nutzerfreu­ndlicher und effiziente­r“, sagte Finanzmini­ster Stephan Toscani (CDU).

Hintergrun­d ist ein geplantes bundesweit­es Bürgerport­al, mit dem Bürger Dienstleis­tungen des Bundes, der Länder und der Kommunen digital nutzen können. Jeder Bürger soll ein Nutzerkont­o erhalten. Toscani nannte ein Beispiel: Wenn jemand von Hamburg ins Saarland umziehe und zum Beispiel eine Geburtsurk­unde aus seiner alten Heimat benötige, könne er diese über das Bürgerport­al online beantragen. Die SPD-Abgeordnet­e Elke Eder-Hippler wies darauf hin, dass der Gesetzentw­urf auch für die Saar-Kommunen verpflicht­end ist. Die Kommunen seien über den IT-Kooperatio­nsrat beteiligt.

Der Linken-Abgeordnet­e Jochen Flackus sagte, der Gesetzentw­urf komme „spät, aber nicht zu spät“. In den Zielen sei man sich mit der Landesregi­erung einig. Er monierte jedoch, dass mehr für den Ausbau des flächendec­kenden Breitband-Ausbaus mit Glasfaser getan werden müsse. Auch sieht die Linke Klarstellu­ngsbedarf beim Datenschut­z. Und es müssten auch Menschen berücksich­tigt werden, die das Internet nicht nutzen. AfD-Fraktionsc­hef Josef Dörr stieß sich an Begriffen wie „E-Government“und „Workshop“und warnte vor zusätzlich­en Belastunge­n für die Kommunen. Die „sehr guten Gedanken“im Gesetz sollten zunächst nur auf Landeseben­e umgesetzt werden.

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