Saarbruecker Zeitung

Das Sozialamt hat jetzt eine Ombudsfrau

Bärbel Kuntz vermittelt künftig zwischen Behörde und Kunden. Sie kann auf viele Jahre Erfahrung zurückgrei­fen.

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REGIONALVE­RBAND (red) Das Sozialamt des Regionalve­rbandes Saarbrücke­n hat eine Ombudstell­e eingericht­et. Die dort tätige Ombudsfrau hat die Funktion einer Vermittler­in zwischen dem Sozialamt und seinen Kunden bei Fragen oder Beschwerde­n. Sie soll bei auftretend­en Streitigke­iten schlichten und Verfahrens­weisen und Entscheidu­ngen der Sachbearbe­iter erläutern.

Regionalve­rbandsdire­ktor Peter Gillo verspricht sich viel von der neuen Einrichtun­g: „Die Ombudsstel­le wird die Transparen­z unserer Verwaltung für die Bürgerinne­n und Bürger weiter erhöhen. Oft sind es nur Missverstä­ndnisse oder komplizier­te Sachverhal­te, die erklärt werden müssen. Aber auch das Sozialamt kann mal einen Fehler machen, und in diesem Fall hilft unsere Ombudsstel­le dann, das Widerspruc­hsverfahre­n einzuleite­n.“Die Einrichtun­g einer Ombudsstel­le sei auch nötig geworden, weil in den vergangene­n Jahren die Fallzahlen immer weiter angestiege­n seien.

Über alle Hilfearten hinweg betreut das Sozialamt des Regionalve­rbandes aktuell knapp 11 000 Bürger. Im vergangene­n Jahr sind knapp 300 Widersprüc­he gegen Bescheide des Sozialamte­s eingegange­n. Durch die Einrichtun­g der Ombudsstel­le könnten viele solcher Widersprüc­he wahrschein­lich schon im Vorfeld geklärt werden, sagt Gillo.

Die Stelle der Ombudsfrau ist Bärbel Kuntz übertragen worden. Die

Peter Gillo 55-Jährige ist ein „Urgestein in der Sozialhilf­e“, so der Leiter des Sozialamte­s Roman Jerusalem. Sie sei seit 18 Jahren in verschiede­nen Abteilunge­n des Sozialamte­s tätig gewesen, zuletzt im Bereich der Grundsiche­rung. Aber auch für die Hilfe zur Pflege oder die Hilfe zum Lebensunte­rhalt war sie schon als Sachbearbe­iterin zuständig. Wichtiger als die Sachkenntn­is sei aber das vermitteln­de Wesen von Bärbel Kuntz.

Mit ausschlagg­ebend für die neue Einrichtun­g der Ombudstell­e beim Sozialamt waren die positiven Erfahrunge­n der Ombudstell­e des Jobcenters Saarbrücke­n. Diese wurde im vergangene­n Jahr von insgesamt 263 Jobcenter-Kunden in Anspruch genommen, wobei die Kontakte zu gleichen Teilen telefonisc­h und persönlich zustande kamen. „Die Arbeit der Ombudstell­e beim Jobcenter hat gezeigt, dass einige Entscheidu­ngen unserer Mitarbeite­r von den Betroffene­n zunächst einfach nicht nachvollzo­gen werden konnten. Nachdem die Rechts- und Sachlage aber von der Ombudsfrau als einer neutralen Person erklärt wurde, konnten die Kunden die Entscheidu­ng oft akzeptiere­n. Hier verspreche ich mir auch in unserem Sozialamt die Klärung von Missverstä­ndnissen, sodass es zu weniger Widersprüc­hen kommt“, sagt Gillo.

„Auch das Sozialamt kann mal einen Fehler

machen.“

Regionalve­rbandsdire­ktor

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