Eigene Sprache: von Knubbe und Hasebrot
Die Bergmannssprache hat – ähnlich wie die der Seeleute oder heute der Computerfachleute – eine Vielzahl an speziellen Ausdrücken hervorgebracht. Hier eine kleine Auswahl:
Alter Mann: Flözes.
verlassener Teil eines
Brustbild: Katzenwäsche des Oberkörpers.
Diätschnaps: Wasser.
Eidechse: flacher Wagen, mit dem Holz, Metallteile oder Maschinen transportiert wurden.
Fahren: jede Fortbewegung eines Bergmannes untertage von einer Stelle zur anderen.
Gegenort: zwei Strecken untertage, die gegeneinander vorgetrieben werden, bis sie „durchschlägig“werden und dann eine Gesamtstrecke bilden. Die Kunst der Markscheider (Vermessungsingenieure) ist es dabei, den Treffpunkt millimetergenau zu vermessen.
Geleucht: Sammelbegriff für alle im Untertagebetrieb verwendeten Beleuchtungseinrichtungen und Lichter der Bergleute.
Genachelde: Schuhe der Bergleute, die mit Nägeln an der Sohle versehen wurden, um ein schnelles Durchlaufen zu verhindern. Gezähebude: abschließbare Kammer untertage, in der das Werkzeug (Gezähe) verwahrt wurde.
Glückauf: bergmännischer Gruß, ursprünglich aus dem Erzgebirge. Man wünschte sich damit ein glückliches Auftun der Erzader. Heute bedeutet er glückliche Ein- und Ausfahrt.
Hasenbrot: Reste des Schichtenbrotes, das der Bergmann wieder mit nach Hause brachte.
Kaue: Umkleideräume und Duschen für die Bergleute.
Knubbe: eigentlich ein Schnapsglas, im Bergbau jedoch Überstunden – vier Knubbe sind eine Stunde.
Sargdeckel: gefährliche Gesteinspakete im Hangenden (über dem Flöz liegende Schichten), die sich lösen und herabstürzen konnten.
Schichtewolf: ein Bergmann, der viele Sonderschichten übernommen hatte.
Schießen: Sprengen untertage.
Wetter: alle Luft und alle Gase sowie deren Bewegung untertage.
Wutzje: Absaugpumpe.
(Quelle: Museum der Erinnerung, „Und er hat sein helles Licht bei der Nacht …“– Aus dem Alltag der Bergleute, ein Projekt der Stiftung für Kultur und Umwelt der Kreissparkasse Saarpfalz, 2. Band)