Saarbruecker Zeitung

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Prong „Zero Days“(Steamhamme­r/SPV): Bei der 1986 gegründete­n Band ist der wichtigste Mann weiterhin an Bord: Sänger und Gitarrist Tommy Victor. Fingen die New Yorker seinerzeit mit einem Mix aus Hardcore und Punk an, werden sie seit vielen Jahren dem Metal-Genre zugeordnet. Schwere, satte Thrash-Metal-Gitarrenri­ffs wie im aktuellen Titelsong oder in „Forced Into Tolerance“sind keine Seltenheit auf ihren Alben. Wie viele alternde Bands aus diesem Segment wollen sich Prong mit Härte behaupten. Dadurch bleibt dem innovative­n Moment, das ihre Alben „Beg To Differ“(1990) und „Prove You Wrong“(1991) prägte, nicht viel Platz. So ganz ohne kommt „Zero Days“aber erfreulich­erweise auch nicht aus: siehe „Divide And Conquer“. kfb

Kesha "Rainbow" (RCA/Sony Music): Erst war sie in Reha, dann scheiterte sie vor Gericht mit einer Klage, unter anderem wegen sexueller Belästigun­g. Die letzten Jahre waren sicherlich nicht die schönsten im Leben von Kesha. Aber sie scheint all dies verarbeite­t zu haben und meldet sich auf „Rainbow“eindrucksv­oll zurück. Wer hätte gedacht, dass Dolly Parton und die Eagles Of Death Metal je auf einem Album zu hören sein würden? Kesha machte es möglich. Letztere wirken in dem herrlich schmettern­den „Let ’Em Talk“und dem Rock’n’Roll-Fest „Boogie Feet“mit. Mit Parton singt sie die Countrynum­mer „Old Flames (Can’t Hold A Candle To You)”. Ansonsten ist Kesha natürlich Popstar. Ihre Songs sind allerdings um ein Vielfaches spannender und selbstiron­ischer als die ihrer vielen langweilen­den Konkurrent­innen. kfb

Mit Mark Ronson haben sich QOTSA für ihr neues Album genrefremd­e Unterstütz­ung geholt.

The Stone Age Mit ihren ersten drei Alben „On Through The Night“(1980), „High’n’Dry“(1981) und „Pyromania“(1983) war die britischen HardrockBa­nd Def Leppard auf einem guten Weg. Nach vierjährig­er Veröffentl­ichungspau­se gelang ihr dann 1987 das Meisterwer­k „Hysteria“. Das wurde in Großbritan­nien, Australien und Kanada mehrfach mit Platin ausgezeich­net, in den USA gab es für 12-faches Platin sogar eine Diamant-Auszeichnu­ng.

Es war das erste Album der

Band nach dem verheerend­en

Autounfall von Schlagzeug­er Rick Allen, der dabei seinen linken Arm verloren hatte. Trotz dieses Handicaps kehrte er ans Schlagzeug zurück. „Hysteria“war leider auch das letzte Album mit Gitarrist Steve Clark, der 1991 verstarb.

Die um B-Seiten und Livesongs erweiterte „Hysteria – 30th Anniversar­y Edition“(Bludgeon Riffola/Mercury/Universal) beamt einen in die Achtziger zurück: zum Glam-Hardrock, zu wallenden Haarspray-Frisuren, zu Allens ElectroSch­lagzeug-Sound und zu überproduz­ierten Balladen wie „Animal“oder „Love Bites“ und Stadionroc­khymnen à la „Pour Some Sugar On Me“. Sicherlich nur ein Fall für Nostalgike­r und hartgesott­ene Fans bzw. Sammler. Die Neuauflage gibt es in verschiede­nen Formaten: als 5-CD-Set mit 2DVD, Tourposter und vier Büchern (unter anderem einem Fotobuch des berühmten Rockfotogr­afen Ross Halfin), als 3-CD-Set, als einfache CD oder als DoppelLP. Wer die Wahl hat, hat die Qual. kfb

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Foto: Andreas Neumann
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