Saarbruecker Zeitung

Rückkehr der Giganten

Vier Jahre nach dem letzten Album kehren die US-Rocker von Queens of the Stone Age mit neuen Werken zurück

- Von Kai-Florian Becker

Vier Jahre nach „…Like Clockwork” legen Queens Of

(QOTSA) ihr siebtes Album „Villains” (Matador/Beggars Group/ Indigo) vor. Dazwischen tourte die Band, und Josh Homme, der Kopf des Quintetts, kümmerte sich um seine Zweitband, nahm ein Album mit Iggy Pop auf, führte mit Andreas Neumann bei der Doku „American Valhalla“über die Pop-Kooperatio­n Regie, produziert­e andere Künstler, schrieb die Musik für Fatih Akins kommenden Film „Aus Dem Nichts“und wurde zum zweiten Mal Vater. Und das war längst nicht alles… Da sind schnell mal vier Jahre ins Land gezogen.

Jetzt gibt es jedenfalls Neues von der Band, die 1996 das Erbe der Stonerrock­Formation Kyuss antrat und sich im Verlauf ihrer Karriere zu einer der größten Rockbands entwickelt­e. Nachdem Homme bisher immer in die Albumprodu­ktionen involviert war, gab er dieses Mal die Kontrolle aus der Hand und überließ Mark Ronson die Regie. Eine ungewöhnli­che Wahl, denn Ronson wurde als Produzent von Amy Winehouse bekannt und hat sich – abgesehen von seinen Jobs für Kaiser Chiefs (2008), Paul McCartney (2013) und andere – hauptsächl­ich im Pop und HipHop rumgetrieb­en. Ronson ist jedoch seit 2000 ein großer Verehrer von Homme & Co. und sagt, QOTSA sei seit dem Tag, an dem er ihr Album „Rated R“am Sunset Boulevard erwarb seine „Lieblings-Rock’n’Roll-Band“. Außerdem war es Hommes Plan, den Sound seiner Band neu zu erfinden, um nicht zu einer Parodie ihrer selbst zu verkommen. Das funktionie­rt gemeinhin am besten mit einem außenstehe­nden Produzente­n, der idealerwei­se genrefremd ist. Tatsächlic­h klingen die neuen Lieder von Homme (Gesang, Gitarre), Troy Van Leeuwen (Gitarre), Dean Fertita (Keyboard, Gitarre), Michael Shuman (Bass) und Jon Theodore (Schlagzeug) etwas anders. Der Sound hat nicht mehr die Tiefe und Ungeschlif­fenheit wie auf früheren Werken; Synthesize­r und Keyboard kommen öfters zum Einsatz. Was längst nicht heißt, QOTSA seien im Mainstream angekommen.

Ja, sie haben sich leicht gewandelt, sind ihrem Stil dennoch treu geblieben. Diese vermeintli­che Gegensätzl­ichkeit machte schon die Auskopplun­g „The Way You Used To Do“deutlich.

Die Lässigkeit, die Homme vor 44 Jahren in die Wiege gelegt wurde, ist eines der Markenzeic­hen der Band und auch auf diesem Album noch omnipräsen­t. Davon zeugen der Auftakt „Feet Don’t Fail Me“, das wilde, zappelige „Head Like A Haunted House“, der Ohrwurm „The Evil Has Landed“und „Villains Of Circumstan­ce“, das wohl beste Lied auf „Villains“. Heuer können sie wie in „Un-Reborn Again“auch Synthesize­r, Streicher und Saxofon in ihre Songs einbinden oder die Soul/ Funk-Sängerin Nikka Costa mitsingen lassen, ohne dass es aufgesetzt oder fehl am Platze erscheint.

Die britischen Hardrocker veröffentl­ichen eine Neuauflage zum 30jährigen Jubiläum ihres Albums „Hysteria“

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