Facettenreiche Fortsetzung
Nach Part One folgt nun das ebenso grandiose „Work: Part Two“des „The Silos“-Sängers Walter Salas-Humara
Ein Nachfolger des im Vorjahr erschienenen „Work: Part One“war wünschenswert – und vor allem möglich. Schließlich verfügen nur wenige Songschmiede über ein derart hochkarätiges Repertoire wie Walter Salas-Humara! Sogar mit einem dritten Teil darf angeblich gerechnet werden… Doch soll es hier zunächst um „Work: Part Two“(Blue Rose Records) gehen.
Kurz aber noch zur zugrunde liegenden Idee von „Work“: Dieses fraglos ambitionierte Projekt hält via zumeist reduzierter Neueinspielungen Rückschau auf die frühen Meisterwerke der legendären Silos, ihres Zeichens Band des fabelhaften Songschmiedes, Sängers und Gitarristen Salas-Humara. Und dass die Silos nicht wenigen Genre-Kennern im Verbund mit Uncle Tupelo und den Jayhawks als Triumphirat der umjubelten Spätachtziger-/Neunzigerjahre-Americana-Blütezeit gelten, ist kein Geheimnis.
Aus den Jahren ’85 bis ’94 wurden die hier versammelten Songs selektiert – beginnend bei der Debüt-Mini-LP „About Her Steps“über das gemeinhin als Opus Magnum geltende „Cuba“und „Hasta La Victoria“bis hin zu „Diablo“.
Der Silos-Kenner hat sie alle noch im Ohr – ob „The Only Story I Tell“, „Miles Away“oder „Here’s To You“. Und so freut er sich von Herzen an diesen Variationen, welche das Gitarren-Picking des Künstlers in den Vordergrund rücken. Wodurch sie unbestritten eine gewissermaßen rustikale LagerfeuerRomantik erzeugen – ohne dass sie dabei auf schmackhaftes Beiwerk mittels weiterer Saiten, Akkordeon, Geige, Klavier oder Flöte verzichten. Indes: Kein Stück wird neu erfunden, doch becirct jedes mit ein paar interessanten Facetten.
Das im Original ungemein dichte „Start The Clock“wird beispielsweise latent entschleunigt und mit Folk-Flair belüftet. Ähnlich ergeht es „Pictures Of Helen“– einem famos in der Tradition zahlreicher Frauen-Songs („Susan“, „Caroline“, „Margaret“& Co.) stehenden Silos-Klassiker. „Find A Way“erhält hingegen mehr Geigenstriche und Opulenz als dereinst. „A Few Hundred Thank You’s“wiederum blieb nahezu unverändert schlicht und intensiv. Was auch für Walter Salas-Humaras charismatischen, patentiert heißeren Gesang gilt…
Tatsächlich spürt man jederzeit: Der Mann hat selber Spaß an seinem meisterlichen Back-Katalog – und einfach Lust, hier und da ein wenig umzugestalten, zu spielen, zu verrücken, zu betonen, zu entschlacken, wahlweise auch zu verfeinern.
Ob das auch bei einem „Work: Part Three“so trefflich funktionieren würde? Nun, diese Wette birgt definitiv kein Risiko. Und die Wartezeit bis dahin versüßt uns Walter Salas-Humara bestimmt einmal mehr mit einem vorzüglichen Solo-Album…
US-Amerikaner Walter Salas-Humara hat kubanische Wurzeln.
Obwohl bereits verstorben, sind Lal and Mike Waterson durch „Black Phoebus“aus dem Jahr 1972 unsterblich