Saar-Arbeitslosigkeit steigt leicht an
Sommerflaute bringt Anstieg mit sich. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es aber weniger Erwerbslose.
SAARBRÜCKEN/NÜRNBERG (jwo/ dpa) Die Arbeitslosigkeit im Saarland ist im Vergleich zum Vormonat leicht angestiegen. Im August waren nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland rund 35 500 Menschen hierzulande arbeitslos gemeldet. Das waren 400 oder 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Leiterin der Regionaldirektion, Heidrun Schulz, führt das unter anderem auf die verlängerten Schulferien zurück. Damit würden die Berufsrückkehrer nach den Werksferien erst in den September-Zahlen berücksichtigt. „Ich gehe davon aus, dass die Arbeitslosigkeit mit der beginnenden Herbstbelebung wieder sinken wird“, sagt Schulz.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Saar-Arbeitslosigkeit dagegen deutlich verringert. Gegenüber August 2016 waren an der Saar im vergangenen Monat 2200 oder 5,8 Prozent weniger Beschäftigte ohne Job. Schulz sagte, der Saar-Arbeitsmarkt sei insgesamt „in einer guten Verfassung“. Die Unternehmen suchten unverändert auf hohem Niveau Mitarbeiter. Deutschlandweit ist die Arbeitslosigkeit im August gegenüber Juli auf 2,55 Millionen gestiegen. Das ist der niedrigste Wert in einem August seit der Wiedervereinigung. Im Vergleich zum Juli nahm die Zahl der Erwerbslosen um 27 000 zu, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. Gegenüber dem Vorjahr ging die Zahl der Jobsucher dagegen um 139 000 zurück. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf 5,7 Prozent.
Das kräftige Beschäftigungswachstum setze sich fort und die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern sei weiter hoch, sagte BA-Chef Detlef Scheele. Zuletzt waren 765 000 offene Stellen bei der BA gemeldet – 80 000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der Erwerbstätigen lag nach Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes im Juli bei 44,39 Millionen - ein Plus von 42 000 im Vergleich zum Vormonat und um 698 000 gegenüber dem Vorjahr.
Als eine der größten Herausforderungen am saarländischen Arbeitsmarkt bezeichnet Schulz den drohenden Fachkräftemangel. Aber es gebe auch schon gute Signale, dass die Anstrengungen der vergangenen Jahre Wirkung zeigen: „Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist in den vergangenen Jahren um zehn Prozent gewachsen, bei den Frauen um 20 Prozent“, sagt Schulz. Es sei also durchaus geglückt, wieder mehr Frauen in Jobs zu bringen. Und auch auf Seiten der Flüchtlinge gebe es positive Signale: „Wir haben beispielsweise im August 70 Geflüchtete neu in Ausbildung bekommen“, sagt sie. Das zeige, dass die Maßnahmen Wirkung entfalten.
Schulz zufolge gibt es weiter zahlreiche offene Stellen – fast 8700 Stellen seien im Bestand. Jobs gebe es vor allem in der Zeitarbeit, im Gesundheitswesen, aber auch in der Industrie.