Greenpeace will 2025 Stopp für Verbrenner
Die Umweltorganisation fordert eine Kehrtwende zu einer Mobilität möglichst ohne eigenes Auto.
HAMBURG (dpa) Weniger Autos, höhere Steuern, keine neuen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren mehr ab 2025 – das sind zentrale Punkte von Greenpeace für eine radikale Wende in der Verkehrspolitik. Nur dann könnten die Klimaschutzziele erreicht werden, heißt es in einer Studie des Wuppertal Instituts im Auftrag des Umweltverbandes für ein „Mobilitäts-Szenario 2035“. Es sei möglich, bis 2035 beim Verkehr in Deutschland ohne Öl auszukommen. Dies würde einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz und für bessere Luft leisten. Das Szenario der Studie sieht vor, dass die Zahl der Autos bis 2035 massiv sinkt, und zwar auf 200 private Pkw pro 1000 Einwohner. Im Jahr 2015 waren es 548 pro 1000 Einwohner. Außerdem seien höhere Kosten für Anschaffung und Besitz eines privaten Pkw von „grundlegender Bedeutung“. Denkbar seien Zulassungs- und höhere Umlaufsteuern für Pkw. Im Jahr 2035 sollten die Bewohner der Städte „erhebliche finanzielle Vorteile“genießen, wenn sie autofrei leben. Darüber hinaus solle nach 2025 ein Verbot von Neuzulassungen von Pkw mit Verbrennungsmotoren erwirkt werden. In der öffentlichen Debatte um einen Ausstieg aus dem Benzinund Dieselmotor spielt bisher vor allem das Jahr 2030 eine Rolle. Das ist das Ziel der Grünen. Laut Szenario in der Studie soll bis 2035 die Pkw-Flotte fast vollständig auf Elektroantriebe umgestellt sein. Um dies zu erreichen, wären etwa Mindestquoten für E-Autos möglich.
Ein zentraler Ansatz der Studie: Die Abhängigkeit von einem eigenen Auto soll verringert werden. Gelingen könne dies zum Beispiel durch neue Mobilitätsdienstleistungen und eine bessere Vernetzung von Verkehrsangeboten. Ein Verbund aus öffentlichen Verkehrsmitteln, Radund Fußverkehr und Angeboten wie Car-Sharing soll so attraktiv gestaltet werden, dass viele Bürger auf den Besitz privater Pkw verzichten oder das Auto seltener nutzen. Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan sagte: „Wir wollen weniger Autos und weniger Verkehr, aber nicht weniger Mobilität.“Weiter forderte er: „Es muss ein politisches Signal geben: Wir steigen 2025 aus dem Verbrennungsmotor aus.“Koska sagte, die Fahrzeughersteller hätten bereits damit begonnen, neue Elektromodelle zu entwickeln. „Acht Jahre reichen aus, um diesen Prozess abzuschließen und die Modellpalette umzustellen.“