Saarbruecker Zeitung

Das ist der neueste Küchen-Gag

Es gibt Sachen, die man nicht braucht, aber unbedingt haben will. Das gilt unter anderem auch für die Spezialbeh­andlung von Tomaten. Sofern man denn welche ernten darf...

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Es gibt jede Menge Küchenhelf­er. Manche sind nützlich, andere skurril. Bisher allerdings habe ich es ganz gut über die Runden geschafft ohne: Kalkfänger, Eierköpfer, Vakuum-Glasöffner, Ölflaschen-Halter, ohne Zwiebel-Schneidehi­lfe und Pellkartof­fel-Piekser, ohne Panier-Set und Gemüse-Spitzer. Bin halt noch vom alten Schlag und hasse Schränke und Schubladen, die von all dem Unfug überquelle­n.

Clevere Verkaufsst­rategen kreieren sozusagen Bedürfniss­e, erfinden Dinge, die der Mensch nicht braucht und trotzdem will. Das war neulich das Thema im Wirtshaus. Jeder trug seinen Senf dazu bei, es war sehr lustig. Wobei es auch für dieses Produkt eine Lösung gibt. Sofern er nicht im

Glas daherkommt, greift man auf den praktische­n Senftuben-Quetscher zurück. Oder auf den Zahnpastat­uben-Quetscher, der ebenfalls noch den letzten Rest aus der Reserve lockt.

Auf den offenbar neuesten Gag in der Küche machte uns beim wunderbare­n Dummgeschw­ätz die Frau hinterm Büfett aufmerksam: den Tomaten-Hai von Fackelmann. Das ist ein Ding, mithilfe dessen man den Strunk entfernt.

Sonja, unsere Informanti­n lieferte auch gleich die saarländis­che Wortschöpf­ung dieses neuartigen Helferlein­s mit: Tomategruz­ze-Rausrobber. Mahlzeit.

Apropos Tomaten: Ich erzählte ihnen vor Wochen in meiner „Mitten im Leben“-Kolumne, dass zur Aufzucht derselben kostspieli­ge Spezial-Erde, Gefäße und Plastikgeh­äuse mit 40 Euro zu Buche schlugen. Und das für ganze drei Setzlinge. Die Hoffnung auf üppig wucherndes Gemüse nach diesem finanziell­en Abenteuer war also groß. Und was soll ich Ihnen sagen: Bislang ist die Ernte trotz regelmäßig­en Düngens und sorgsamen Gießens sehr, sehr mickrig. Um nicht zu sagen schwer ernüchtern­d.

Der Geschmack lässt auch ein wenig zu wünschen übrig, das Experiment hat sich nicht gelohnt. Und so hat auch er sich am Ende erübrigt: der Tomategruz­ze-Rausrobber.

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