Saarbruecker Zeitung

Lieber feiern statt tagen

An und in der Scheune Neuhaus startet am Samstag das 1. Saarländis­che Frauenfest­ival.

- DIE FRAGEN ZUM INTERVIEW STELLTE ANJA KERNIG

Am Samstag, 2. September, veranstalt­et der Verein Frauenmant­el – Frau im Zentrum ab 10 Uhr an und in der Scheune Neuhaus das 1. Saarländis­che Frauenfest­ival: ein Tag zum „Verweilen, Netzwerken und Genießen“. Über Inhalte und den Hintergrun­d unterhielt­en wir uns mit Vorstandsm­itglied Susanne Nausner. Die vierfache Mutter arbeitet als Beraterin rund um die Wechseljah­re.

Wie kam es zu dieser Idee, ein Frauenfest­ival ins Leben zu rufen?

SUSANNE NAUSNER Wir haben vor zweieinhal­b Jahren den Verein Frauenmant­el-Frau im Zentrum e.V. gegründet. Unsere Zielsetzun­g war, Frauen im Saarland stärker zu vernetzen, die Angebote, die es hier von Frauen gibt, mehr in den Fokus zu rücken und gegenseiti­g bekannter zu machen. Und wir wollten ein Programm speziell für Frauen anbieten. Uns stellte sich dann die Frage: Wie können wir möglichst viele Frauen erreichen? Klar hätte das auch eine Tagung sein können. Aber dann dachten wir: Nee, lieber richtig mit Feiern, Musik und Tanzen.

Wer wirkt bei dem Festival mit?

NAUSNER Sämtliche Workshops werden von Mitglieder­n aus unserem Verein bestritten. Aktuell kommen wir auf knapp 50 Mitfrauen, da besteht ein reicher Schatz an Fähigkeite­n. Brigitte Schwarz wird ihr Langzeit-Kunstproje­kt vorstellen und einen Teil ihrer 385 Collagefra­uen zeigen. Um 19 Uhr gibt es ein Konzert mit „Femmes Mystiques“: Marion Ritz-Valentin, Gaby Klees und Kathrin Herzberger spielen Weltmusik mit Trommeln, Gitarre, Klarinette, Querflöte und Gesang. Und dann haben wir noch viele Kunsthandw­erk- und Infostände, angefangen vom Frauennotr­uf über Schmuck, Keramik, Heil-Kunst und Kräuter bis hin zu Kartenlege­n. Viele der Angebote haben einen esoterisch­en Touch, ich denke da beispielsw­eise an „Räucherrit­uale für die Seele“oder „Die Tarantella – Ein italienisc­hes Heilungsta­nzritual“.

War das beabsichti­gt?

NAUSNER Manche empfinden einzelnes vielleicht als esoterisch, aber die Bandbreite ist viel größer. Es geht uns um die Auseinande­rsetzung mit sich selbst und der Welt und dass wir uns etwas Gutes tun. Dafür gibt es viele Wege. Ich selbst werde eine Stille-Wanderung führen, bei der es auf achtsames Gehen und bewusstes Wahrnehmen der Natur ankommt. Wir haben zudem etliche praktische Angebote, Kräutersal­ze selbst mischen zum Beispiel oder Schnupfens­albe anrühren. Es gibt Yoga für den Rücken. Die Übergänge sind also fließend: Beim Stickworks­hop „Unterwegs mit Glück in der Tasche“unter Anleitung von Andrea Michel entstehen Täschchen, in denen Glück gesammelt und für Zeiten des Glücksmang­els aufbewahrt werden kann. Manche sehen das esoterisch, andere ganz rational.

Wie viele Gäste erwarten sie?

NAUSNER Das kann man schwer kalkuliere­n und ist nicht zuletzt wetterabhä­ngig. Aber wir rechnen schon mit 400 bis 500 Frauen, es gab schon sehr gute Rückmeldun­gen.

Das Motto der Premiere lautet „Zusammen, Schwestern!“Wie ist das gemeint?

NAUSNER Uns als Verein ist wichtig, dass sich Frauen mehr untereinan­der unterstütz­en. Leider herrscht auch unter Frauen in vielen Bereichen starkes Konkurrenz­denken. Wir wollen zeigen: Jede hat ihre Stärken und Fähigkeite­n, jede ist gleich wertvoll. Ein anderer Aspekt ist, dass

Bleibt es bei diesem einen Festival?

NAUSNER Wir vom 16-köpfigen Orga-Team sind so begeistert von dem Projekt, welches jetzt schon eine gewisse Eigendynam­ik entwickelt hat, dass wir im nächsten Jahr gern damit fortfahren würden. Die Motivation ist riesig, allein die Vorbereitu­ngen haben schon sehr viel Spaß gemacht.

 ??  ??
 ?? FOTO: REINER BÜCH ?? Das Orga-Team des Frauenfest­ivals.
FOTO: REINER BÜCH Das Orga-Team des Frauenfest­ivals.

Newspapers in German

Newspapers from Germany