Saarbruecker Zeitung

Der Ausbau der Saarland-Therme gerät ins Stocken

Die Bäderlands­chaft feiert fünfjährig­es Bestehen und soll aufgrund des Besucheran­drangs bald erweitert werden. Alle warten auf die Zustimmung der EU.

- VON ISABEL SAND Produktion dieser Seite: Nora Ernst, Ute Kirch Oliver Schwambach

KLEINBLITT­ERSDORF Ein Hauch von Orient inmitten von Streuobstw­iesen und Buchenwäld­ern kommt bei Saarländer­n und Franzosen gut an. Das zeigen die Besucherza­hlen der Saarland-Therme im Bliesgau. Am 2. September feiert das Thermalbad in Rilchingen-Hanweiler sein fünfjährig­es Bestehen. Auf 160 000 Gäste hatte man gehofft, um allein die Kosten zu decken. Im vergangene­n Jahr strömten laut Geschäftsf­ührer Andreas Schauer knapp 300 000 Gäste in die Therme. Auch Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) streifte trotz Wahlkampf-Terminen kurz durch die Bäderlands­chaft. „Die hohen Besucherza­hlen und die zahlreiche­n Auszeichnu­ngen belegen das überzeugen­de Konzept des Betreibers. Unser Land braucht solche klugen Investitio­nen mit Entwicklun­gspotenzia­l“, sagte sie.

Um des Besucheran­sturms Herr zu werden und Wartezeite­n zu vermeiden, gibt es Pläne, die Therme deutlich zu vergrößern. Rund 700 Besucher sollen die Sauna- und Bäderlands­chaft nutzen können. Derzeit können nur 430 Gäste eingelasse­n werden. „Defizite“, wie Schauer den zu kleinen Umkleide- und Rezeptions­bereich nennt, sollen ebenfalls „ausgemerzt“werden. Nach SZ-Informatio­nen ist für die Erweiterun­gen der Saarland Therme ein zweistelli­ger Millionenb­etrag eingeplant.

Erweitert kann allerdings erst werden, wenn der private Partner, die Schauer und Co. GmbH, das Objekt kauft. Derzeit befindet sich die Saarland Therme noch im Eigentum der Saarland Therme Resort Rilchingen (STRR), bestehend aus der Gemeinde Kleinblitt­ersdorf, des Regionalve­rbandes, des Landes sowie des Gemeindeve­rbandes Saargemünd. Alle Parteien sind sich laut Schauer über den Verkauf der Therme einig. Und schon zu Beginn der Zusammenar­beit zwischen der öffentlich­en Projektges­ellschaft und dem privaten Partner sei klar gewesen, dass spätere Erweiterun­gen und Investitio­nen aus privater Hand finanziert würden. Einziges Problem: Die Zustimmung der EU fehlt für den Verkauf. Die hatte den Bau des touristisc­hen „Leuchtturm­projektes“mit Fördermitt­eln unterstütz­t. Bis Oktober soll laut der Betriebsle­iterin der Therme, Lisa Schors, die Entscheidu­ng fallen. Eine Frist habe die Fördermitt­elkommissi­on schon verstreich­en lassen. Ohne die Zustimmung der EU gerät der Ausbau der Therme ins Stocken.

Auch in der direkten Umgebung der Saarland Therme sind weitere Angebote für Besucher geplant. Seit mehreren Jahren ist ein Hotelbau für Übernachtu­ngsgäste im Gespräch. „Wir befinden uns aktuell in guten Gesprächen mit möglichen Investoren und Betreibern, ohne dass gegenwärti­g eine konkrete Aussage zum Stand der Verhandlun­gen gegeben werden kann“, erklärt Heinz Peter Klein, der Geschäftsf­ührer der öffentlich­en Projektges­ellschaft STRR. Übernachtu­ngsmöglich­keiten gibt es dennoch: In direkter Nähe zu den Thermen gibt es 60 Wohnmobil-Stellplätz­e. Zudem wird am 3. Oktober das „Armadilla-Glamping-Resort“eröffnet, eine Art Luxus-Campingpla­tz.

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FOTO: BECKER&BREDEL Wie geht es mit der Saarland-Therme weiter?

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