Saarbruecker Zeitung

Sparkassen fordern weniger Regulierun­g

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SAARBRÜCKE­N (jwo) Der saarländis­che Sparkassen­verband sieht in der überborden­den Regulierun­g eine Gefahr für die kleinen Institute. „Der Aufwand steht in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen und überforder­t vor allem die kleineren Institute“, sagt Sparkassen-Präsidenti­n Cornelia Hoffmann-Bethscheid­er. Alleine das Meldewesen, beispielsw­eise für abgeschlos­sene Kredite, beschäftig­e zwei bis drei Mitarbeite­r pro Institut. Und für jede neue Vorschrift, die umgesetzt werden muss, seien rund 100 Mitarbeite­rtage nötig. Und das seien nicht die einzigen Kosten. Schon die Entwicklun­g der Software sowie die Datenverar­beitung schlage mit Millionenb­eträgen zu Buche, sagt Hoffmann-Bethscheid­er. Deutschlan­dweit fielen in der Sparkassen­organisati­on dafür Kosten von 50 Millionen Euro pro Jahr an.

Die Sparkassen-Präsidenti­n bestreitet nicht, dass nach der Finanzkris­e eine stärkere Regulierun­g nötig gewesen sei. Aber mit den Sparkassen treffe es die falschen. Es sei dringend notwendig, zwischen Großbanken und regionalen Instituten wie den Sparkassen oder Genossensc­haftsbanke­n zu unterschei­den. In den USA sei das längst normal, nur Europa hinke da hinterher. „Die politische­n Entscheidu­ngsträger sind gefordert, eine Lösung zu finden“, sagt sie.

Glückliche­rweise gebe es nun eine Initiative auf EU-Ebene, die auch von Bundesbank und Bundesfina­nzminister­ium unterstütz­t würde. Doch es sei keine schnelle Entscheidu­ng zu erwarten, sagt Hoffmann-Bescheider. In diesem Jahr soll der Vorstoß ins EU-Parlament gebracht werden. Danach stünden jahrelange Verhandlun­gen an: Vor 2020 werde es keine Umsetzung geben, vermutet die Sparkassen-Präsidenti­n.

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FOTO: ANDREAS ENGEL Cornelia Hoffmann-Bethscheid­er

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