Saarbruecker Zeitung

Rehlinger fordert geringeren Druck auf die Stahlindus­trie

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SAARBRÜCKE­N (dpa/SZ) Nach Gesprächen in Brüssel hält die saarländis­che Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger (SPD) bei der geplanten Reform des Emissionsh­andels in der EU noch Verbesseru­ngen für die Stahlindus­trie für möglich. Alle Betroffene­n müssten aber an einem Strang ziehen, sagte sie gestern laut einer Mitteilung des Ministeriu­ms.

Die Verhandlun­gen von EU-Parlament, Umweltmini­sterrat und EU-Kommission zur Neufassung der Emissionsh­andelsrich­tlinie für die Zeit von 2021 bis 2030 befänden sich in der entscheide­nden Phase. „Für die europäisch­e und damit auch die saarländis­che Stahlindus­trie steht viel auf dem Spiel. Es geht um nicht weniger als ihre Überlebens­fähigkeit. Darauf haben wir mit Nachdruck hingewiese­n“, sagte Rehlinger. Nach aktuellen EU-Plänen sollen die Zertifikat­e im Emissionsh­andel aus Klimaschut­zgründen verknappt werden.

Rehlinger sagte, es drohe die Gefahr existenzge­fährdender Zusatzbela­stungen. Darunter würden die Wertschöpf­ung, Beschäftig­ung und Investitio­nsneigung der Branche zwangsläuf­ig leiden. „Wenn dann Stahlprodu­ktion ins weniger umweltbewu­sste außereurop­äische Ausland verlagert wird, führt das auch zu einem Anstieg der weltweiten Kohlendiox­id-Emissionen.“

Die Gesprächsp­artner der EU-Institutio­nen hätten signalisie­rt, dass „die Bundesregi­erung die industriep­olitischen Interessen Deutschlan­ds beherzter einbringen muss“, sagte Rehlinger. Das solle die Regierung nun auch tun, forderte sie. Die nächsten Verhandlun­gen finden am 12. September und 12. Oktober statt.

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