Bedeutet kleiner auch feiner?
Das Saarlouiser Haus Ludwig ist in eine alte Infanteriekaserne umgezogen und heißt nun Ludwig Galerie.
SAARLOUIS (we) Das Haus Ludwig für Kunstausstellungen in Saarlouis ist gestern in die Altstadtkaserne VI ungezogen und heißt nun Ludwig Galerie Saarlouis. Die Stadt hat den bisherigen Ausstellungsort, eine alte Villa, wegen hoher Sanierungskosten verkauft. Die neue Ludwig Galerie im Erdgeschoss einer 1866 erbauten preußischen Infanteriekaserne hat rund 1000 Quadratmeter; die Ausstellungsfläche selbst ist gegenüber dem bisherigen Domizil laut Museumsleiterin Claudia Wiotte-Franz somit um etwa ein Viertel kleiner.
Bei der Eröffnung unterstrich Brigitte Franzen, Vorstand der Peter-und-Irene-Ludwig-Stiftung Aachen, die Stadt habe den Umbau des „nicht einfachen Raumes wunderbar geschafft“. Der Kasernenraum war bereits 2009 bis 2011 mit Geld aus dem Konjunkturpaket II aufwendig saniert worden. Jetzt wurden in dem dreischiffigen, von Sandsteinpfeilern gegliederten Raum mit großen weißen Flächen Kojen abgetrennt, die den extrem lang gestreckten Raum plastisch wirken lassen. Der neue Ausstellungsort setzt eine 1989 begründete Tradition fort. Saarlouis gehört zu den Orten, in denen zunächst das Sammlerehepaar Irene und Peter Ludwig und inzwischen die gleichnamige Stiftung Ausstellungen mit eigenen Objekten zeigt. Die Ludwig Galerie Saarlouis kann diese übernehmen, kann eigene Ausstellungen aus dem Bestand der Stiftung zusammenstellen oder auch solche anderer Museen zeigen.
Die erste Schau in der Kaserne VI kommt aus dem Wilhelm-Busch-Museum für Karikatur und Zeichenkunst in Hannover. Zu sehen sind französische Karikaturen von 1700 bis in die Gegenwart. In der Kaserne VI befindet sich auch das Städtische Museum, das ebenfalls gestern eine Sonderausstellung „Saarlouis Sammelsurium – 90 Jahre in Objekten“eröffnete. Ludwig Galerie und Museum firmieren künftig unter „Museen in der Kaserne VI“. Ein Gesamtkonzept zur Neuorganisation der Museen geht die Stadt gerade erst an.