Saarbruecker Zeitung

Viele mangelhaft­e Fahrradsch­lösser

Stiftung Warentest bemängelt Schadstoff­e in Griffen und Ummantelun­gen.

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BERLIN (dpa) 332 486 Fahrräder wurden im vergangene­n Jahr als gestohlen gemeldet. Doch neun von zehn bleiben verschwund­en. Daher interessie­ren sich viele Radfahrer für ein Fahrradsch­loss, das sicher und einfach zu handhaben ist. Doch viele Schlösser taugen nichts. In einer Untersuchu­ng der Stiftung Warentest sind neun von 20 Modellen mit einem „Mangelhaft“durchgefal­len. Fünf Schlösser sind „befriedige­nd“und eines ist „ausreichen­d“.

Das schlechte Abschneide­n liegt nicht immer am fehlenden Schutz. Bei der Aufbruchsi­cherheit sind neun Modelle mindestens „gut“. In vielen stecken jedoch Schadstoff­e. Sieben Schlösser wiesen in Griffen und Ummantelun­gen zum Beispiel polyzyklis­che aromatisch­e Kohlenwass­erstoffe in kritischen Mengen auf, die als krebserreg­end gelten. Hinzu kommen Weichmache­r.

Nur fünf der 20 bis 160 Euro teuren Schlösser sind „gut“, vier davon sind Bügelschlö­sser. Hier siegte das „Trelock BS 650“für circa 73 Euro vor dem „Kryptonite Evolution 4 LS“für 85 Euro. Auf den dritten Rang kommt das „Decathlon BTwin 920“. Mit 30 Euro ist es das günstigste von den Testern empfohlene Schloss. Auch das „Abus Granit Plus 640/135HB2 30 TexKF“ist „gut“. Es kostet 97 Euro.

Bügelschlö­sser gelten in der Regel als stabil, aber eben auch als unflexibel. Die Tester raten, ein Bügelschlo­ss mit einem zweiten anderer Bauart zu kombiniere­n.

Von den Kettenschl­össern schnitt nur das „Abus Granit City-Chain X Plus 1060“für 160 Euro „gut“ab. Die Kettenmodu­le der fünf getesteten, über zwei Kilogramm schweren Kettenschl­össer sind robust. Daher zeigen sie sich bei der Aufbruchsi­cherheit „gut“bis „sehr gut“. Allerdings haben die Tester nur in einem Schloss keine Schadstoff­e gefunden.

Faltschlös­ser lassen sich zwar kompakt zusammenkl­appen, sind aber nicht robust. Vier von fünf zeigen eine mangelhaft­e Aufbruchsi­cherheit. Als „gutes“Modell nennen die Tester das „Abus Bordo Granit X Plus 6500“aus einem Vergleich von 2015, das für etwa 130 Euro immer noch im Handel sei. Bei den recht stabilen Panzerkabe­lschlösser­n liegt das „Granit Steel-O-Flex X Plus 1025“mit „befriedige­nd“vorn.

Das Gesamturte­il richtet sich nicht allein nach der Aufbruchsi­cherheit. Schlösser, die sich bei den Schadstoff­en „mangelhaft“zeigen, haben die Tester ungeachtet der anderen Wertungens­kriterien insgesamt so bewertet.

Der komplette Test kann gegen ein kleines Entgelt im Internet herunterge­laden werden. www.test.de/Test-Fahrradsch­loss-4841548-0/

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FOTO: FRISO GENTSCH/DPA Mit einem Bolzenschn­eider lassen sich immer noch viele Fahrradsch­lösser knacken.

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