Viele Firmen sind kaum vor Hackern geschützt
BERLIN (afp) Nicht einmal die Hälfte der Unternehmen in Deutschland ist einer Umfrage zufolge ausreichend auf einen Cyber-Angriff vorbereitet. Wie der Digitalverband Bitkom mitteilt, haben nur vier von zehn Firmen ein Notfallmanagement, wenn Sicherheitssysteme einen Hackerangriff melden oder die IT-Systeme lahmgelegt werden.
Ein Notfallmanagement legt schriftlich Sofortmaßnahmen nach einem Cyber-Angriff fest. Durch solche Attacken können unter anderem die Produktion lahmgelegt werden, Internetseiten zusammenbrechen und sensible Daten verlorengehen oder von Hackern gestohlen werden. Selbst bei Betreibern sogenannter kritischer Infrastrukturen, etwa Energieversorger und Finanzdienstleister, haben nur 53 Prozent einen solchen Notfallplan.
Unternehmen sollten laut Bitkom Kontaktlisten mit den wichtigsten Ansprechpartnern haben und durch Übungen verschiedene Szenarien durchspielen. Das Notfallmanagement sollte auch festlegen, wann externe Dienstleister hinzugezogen und staatliche Stellen eingeschaltet werden. Daneben sollte klar sein, wie Mitarbeiter und Öffentlichkeit informiert werden. Unter den großen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern verfügen dem Verband zufolge rund zwei Drittel über ein solches Notfallmanagement. Bei Mittelständlern mit 100 bis 499 Mitarbeitern seien es 61 und bei den kleineren Unternehmen 40 Prozent.
Bitkom zufolge verursachen Cyberangriffe in Deutschland jährlich einen Schaden in Höhe von mehr als 55 Milliarden Euro. Ende Juli hatte der TÜV erklärt, dass nur drei von hundert deutschen Firmen überhaupt ausreichend vor Hackern geschützt seien.