Saarbruecker Zeitung

Köksal ist immer zur Stelle

Im Heimspiel gegen Hoffenheim II rückte der junge SVE-Stürmer in den Blickpunkt.

- VON HEIKO LEHMANN

ELVERSBERG Mit Smail Morabit (29 Jahre), Johannes Rahn (31) und Kevin Koffi (31) hat Fußball-Regionalli­gist SV Elversberg in diesem Sommer drei Stürmer kurz vor dem Altherren-Alter verpflicht­et. Hinzu kommt Edmond Kapllani (35), der die gesamte Saison schon Probleme mit den Adduktoren hat. Alle vier Offensiv-Veteranen spielen aus Verletzung­soder Leistungsg­ründen derzeit keine Rolle.

Stattdesse­n lief am vergangene­n Freitagabe­nd beim 3:1-Sieg gegen die TSG Hoffenheim II der 21-jährige Fatih Köksal als hängende Spitze auf. Köksal war fast überall zu finden. Er holte sich die Bälle teilweise in der eigenen Hälfte, war auf der linken und rechten Seite am Start, harmoniert­e im Zentrum mit Routinier Gaetan Krebs und suchte selber den Torabschlu­ss. In der 17. Minute schlenzte Köksal den Ball aus 18 Metern Richtung Torwinkel, doch TSG-Torhüter Alexander Stolz lenkte den Ball gerade noch über das Tor.

„Fatih ist einfach immer da, wenn man ihn braucht. Ich habe es auf der rechten Seite oft mit zwei Gegenspiel­ern zu tun. Wenn es eng wird und ich gucke hoch, steht plötzlich Fatih da und ist anspielbar“, sagt Florian Bichler, der am Freitag in der 12. Minute das 1:0 für die SVE erzielte. Das 2:0 durch Julius Perstaller (26.) bereitete Bichler mit einem Querpass vor. Vor dem Querpass war aber ein Doppelpass mit Köksal das ausschlagg­ebende Element bei dem Angriff.

„Der Junge hat heute gut gespielt, aber dafür muss man ihn jetzt nicht in den Himmel heben. Er hat auswärts noch seine Probleme und muss noch viel dazulernen“, sagt Trainer Karsten Neitzel. Die SVE verpflicht­ete Köksal von Wormatia Worms bereits am 6. Juni (Vertrag bis 2019) – zwei Tage, bevor Neitzel Cheftraine­r wurde. „Michael Wiesinger (Neitzels Vorgänger, Anm. der Redaktion) wollte mich in der vergangene­n Saison nach dem Spiel gegen Worms unbedingt haben. Es war schon früh klar, dass ich nach Elversberg wechsele“, sagt der 21-Jährige, der in der Jugend unter anderem bei Eintracht Frankfurt kickte. „Frankfurt hatte die U21 abgemeldet, und bei den Profis durfte ich zwei Mal mittrainie­ren, dann musste ich mir einen neuen Verein suchen“, erklärt das Talent seine jüngste Vergangenh­eit.

Die jüngste Vergangenh­eit der SVE sieht ziemlich rosig aus. Beim zweiten Sieg in Folge waren die Hoffenheim am Freitag chancenlos. In der ersten Halbzeit hatten die Elversberg­er 13 Torchancen. „So viel habe ich normal nur beim Torwarttra­ining zu tun“, sagte TSG-Torwart Stolz. Im zweiten Durchgang ließ es die SVE etwas lockerer angehen, kassierte spät das 2:1 (87.) durch Osei Owusu, legte aber in der Nachspielz­eit das 3:1 durch Moritz Göttel nach.

„Das war heute ein richtig gutes Spiel von uns in der ersten Halbzeit. Allerdings liegt noch sehr viel Arbeit vor uns“, sagt Neitzel. Dass es in seinem Team zu stimmen scheint, zeigte der Freitag deutlich. Mit Steffen Bohl, Marco Kofler und Köksal rückten drei Spieler in die Startelf, die davor nur auf der Bank saßen oder gar nicht im Kader waren. Am Samstag muss die SVE zum TSV Steinbach.

 ?? FOTO: SCHLICHTER ?? Die SV Elversberg hat viele erfahrene Stürmer. Am Freitag spielte aber der 21-jährige Fatih Köksal.
FOTO: SCHLICHTER Die SV Elversberg hat viele erfahrene Stürmer. Am Freitag spielte aber der 21-jährige Fatih Köksal.

Newspapers in German

Newspapers from Germany