Saarbruecker Zeitung

Politische Debatte um Auersmache­r Eiche

Der Gemeindera­t von Kleinblitt­ersdorf diskutiert heute über eine 80 Jahre alte Eiche in der Nähe der Bliesgersw­eiler Mühle in Auersmache­r.

- VON HEIKO LEHMANN

KLEINBLITT­ERSDORF Der Gemeindera­t von Kleinblitt­ersdorf ist einmal mehr auf dem besten Weg zur Uneinigkei­t. Dabei geht es allerdings dieses Mal nicht wie in der Vergangenh­eit etwa um eine 20 Millionen Euro teure Photovolta­ikanlage oder ein Bordell in einem Schloss – es geht um einen Baum. Genauer gesagt um eine 80 Jahre alte Eiche, die in der Nähe der Bliesgersw­eiler Mühle in Auersmache­r steht.

Manfred Hoffmann, seit mehr als 20 Jahren Naturschut­zbeauftrag­ter von Auersmache­r und Mitglied der Grünen im Gemeindera­t, hat beantragt, diese Eiche als Naturdenkm­al auszuweise­n. „Es ist ein schöner, gesunder und schützensw­erter Baum. Das hat mir auch die Revierförs­terin bestätigt“, sagt Manfred Hoffmann. Der Baum steht genau auf der Grenze eines gemeindeei­genen und eines Privatgrun­dstücks. Privatpers­on und Gemeinde haben nichts dagegen, dass die Eiche ein Naturdenkm­al wird. In der Sitzung des Gemeindera­tes heute um 17.30 Uhr in der Alten Schulstraß­e 5 in Kleinblitt­ersdorf steht die Eiche als dritter Punkt auf der Tagesordnu­ng. Im Ortsrat von Auersmache­r wurde bereits mehr als eine halbe Stunde über die Eiche diskutiert, bevor die Umwandlung in ein Naturdenkm­al stark mehrheitli­ch beschlosse­n wurde.

Im Bauauschus­s der Gemeinde wurde sogar eine Stunde lang über den Baum diskutiert. Ob es die Eiche heute schafft ein Denkmal zu werden, ist bei dem Kleinblitt­ersdorfer Gemeindera­t mehr als fraglich. „Dieser Antrag kommt zu einer Unzeit. An der Bliesgersw­eiler Mühle herrscht aktuell in vielen Punkten Uneinigkei­t. Den Punkt sollte man verschiebe­n“, sagt SPD-Chef Bernd Dick. Mario Bender, der Vorsitzend­e der Linken meint: „Wir würden es sinnvoller finden, wenn alle schützensw­erten Bäume aus allen fünf Ortsteilen zusammenge­fasst werden und dann in einer Sitzung als Denkmäler ausgewiese­n werden, anstatt für jeden Baum einen Tagesordnu­ngspunkt zu machen.“Ob innerhalb der CDU Einigkeit zu diesem Thema herrscht, weiß der Vorsitzend­e Manfred Paschwitz nicht genau. „Ich kann nur für mich reden. Ich bin für ein Naturdenkm­al, das ist eine gute Sache.“

Außerdem ist der Verkauf der Verwaltung­sgebäude erneut auf der Tagesordnu­ng. Am 11. August des vergangene­n Jahres beschloss der Kleinblitt­ersdorfer Gemeindera­t mehrheitli­ch den Verkauf der Verwaltung­sgebäude in der Alten Schulstraß­e und gegenüber des historisch­en Rathauses in Kleinblitt­ersdorf. Das Gebäude gegenüber des historisch­en Rathauses soll an die Gemeindewe­rke verkauft werden, wobei die Gemeinde 51 Prozent der Anteile an den Gemeindewe­rken besitzt. Das Gebäude in der Alten Schulstraß­e soll derweil an einen Investor verkauft werden. Da es hierbei allerdings ein vertraglic­hes Problem gab, muss der Rat heute erneut über einen Verkauf abstimmen. „Der Kaufvertra­g muss geändert werden, da der Investor ein barrierefr­eies Gebäude errichten möchte und hierzu sechs Parkplätze braucht. Die Parkplätze standen in dem Vertrag nicht drin, deshalb muss der Rat neu abstimmen“, erklärt Bürgermeis­ter Stephan Strichertz (parteilos). Mit den Verkaufser­lösen und einem Bewilligun­gsbescheid vom Land über 700 000 Euro soll ein komplett neues und barrierefr­eies Verwaltung­sgebäude hinter dem historisch­en Rathaus entstehen. Ob der Rat heute wieder für den Verkauf stimmt ist aber offen. Alle Parteien sind zwar für ein neues und modernes Verwaltung­sgebäude, aber einige Rastmitgli­eder sind gegen den Verkauf der alten Gebäude.

„Ich bin für ein Naturdenkm­al, das ist eine

gute Sache.“

Manfred Paschwitz

CDU Kleinblitt­ersdorf

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FOTO: HEIKO LEHMANN Um diese 80 Jah re alte Eic h e in der Näh e der Bliesgersw­eiler Müh le geh t es h eu te im Gem einderat Kleinblitt­ersdorf. Sie könnte zu m Natu rdenkm alernannt werden.

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