EVS weitet Kooperation mit Lothringen aus

Grünschnitt aus dem Saarland wird künftig im grenznahen Saargemünd zu Biogas verwertet.

SAARGEMÜND Längst nicht alles läuft in der grenzüberschreitenden Arbeit zwischen Lothringen und dem Saarland rund. Doch im Bereich Müllverabeitung haben der Entsorgungsverband Saar (EVS) und sein französisches Pendant Sydeme seit 2011 schon mehrere gemeinsame Projekte erfolgreich auf den Weg gebracht. Bereits in Velsen und in Morsbach werden Abfälle aus beiden Ländern verarbeitet. Nun kommt eine dritte Anlage dazu, die gestern in Saargemünd offiziell in Betrieb genommen wurde. In der gemeinsamen Grüngut-Verwertungsanlage „Methavos 1“wird Grünschnitt aus den Kommunen und aus der Landwirtschaft zu Biogas verwertet.

Knapp zehn Millionen Euro hat der Bau der neuen Anlage gekostet. 30 Prozent der Kosten wurden über das Programm Interreg IVa von der EU übernommen. 300 000 Euro steuerte der EVS dazu bei. Dafür erhält der saarländische Verband ab 2018 ein jährliches Nutzungsrecht für 8000 Tonnen Grüngut. „Es ist für beide Seiten eine Win-win-Situation“, sagte EVS-Geschäftsführer Georg Jungmann bei der Inbetriebnahme. „Durch diese Synergien werden die Anlagen beiderseits der Grenze optimal ausgelastet. Wir können doppelte Strukturen verhindern, und dadurch sparen im Endeffekt auch die Bürger Geld.“

Auch der Präsident der Region Grand Est, Philippe Richtert, zeigte sich von der Umsetzung begeistert. In Lothringen stehen Sydeme und die dazu gehörigen Gemeindeverbände wegen Finanzierungfragen im Clinch. „Doch dieses grenzüberschreitende Projekt ist in ganz Frankreich Vorreiter, was die Abfallverwertung angeht“, sagte Richert. Das aus dem Grünschnitt gewonnene Methan wird ins öffentliche Gasnetz eingespeist und auch für die Fahrzeuge von Sydeme und des Gemeindeverbands Saargemünd genutzt. In Zusammenarbeit mit dem französischen Gasanbieter GRDF werden zurzeit im ganzen Land weitere Anlagen nach dem Vorbild von „Methavos 1“geplant.